Hühnerfutter im Vergleich

Die richtige Wahl treffen

Überblick Der futtersorten für Hühner – Hühnerfutter entsprechend dem Einsatzzweck richtig auswählen

Wenn man sich das erste Mal Hühner anschafft, möchte man als sorgfältiger Hühnerhalter bereits alles, was die Hühner benötigen, vorrätig haben, bevor man sie in das neue Heim einziehen lässt. Neben einem gut ausgestatteten Hühnerstall und einem artgerechten Auslauf ist es auch wichtig, den Hühnern ab dem ersten Tag ein geeignetes Hühnerfutter anbieten zu können. Schließlich ist ein optimales Hühnerfutter die Grundlage für eine gesunde Hühnerhaltung.
Das richtige Hühnerfutter muss immer entsprechend dem Entwicklungsstadium des Huhns, der Hühnerrasse, der Jahreszeit und den aktuellen Lebensumständen ausgewählt werden.
Hühnerfutter gibt es aber auch noch in verschiedenen Darreichungsformen, was die Auswahl zusätzlich erschwert. Wir haben Ihnen deshalb einen Überblick erstellt, für welche Situation welche Futtersorte geeignet ist. So können Sie sich besser entscheiden, ob Sie Körner, Mehl oder Pellets einkaufen.

Welche Futtersorten für Hühner gibt es?

Die Basics über Hühnerfutter haben wir bereits in unserem Artikel „Das richtige Hühnerfutter – Die Grundlage für gesunde Hühnerhaltung“ beschrieben. Dort haben wir geklärt, aus welchen Bestandteilen eine ausgewogene Ernährung für Hühner besteht. Auch haben wir aufgeklärt, was Hühner als Zusatz noch verfüttert werden kann und was sie keinesfalls fressen dürfen.
Nun möchten wir aber noch speziell auf die unterschiedlichen Darreichungsformen des Futters eingehen:

  • Körnerfutter
  • Legemehl
  • Legekorn / Pellets
  • Futterzusätze
Überblick zu futtersorten

Körnerfutter – die Urnahrung der Vögel

In der Leistungszucht ist das Körnerfutter weniger beliebt, da Körner kalorienreich sind und die Hühner sich meist nur den beliebten Mais herauspicken.
Körnerfutter ist aber eine sehr natürliche Variante, schließlich ist es nicht umsonst seit je her das Futter der Wahl der meisten Vögel seit jeher.
Bei dem Körnermix ist es ideal, wenn diese aus ökologischem Anbau stammen und eine hochwertige Zusammenstellung zum Beispiel aus Weizen, Gerste, Mais, Roggen, Dinkel, Hafer, Buchweizen usw. enthalten.
Manchmal finden sich auch Grassaaten und gehackte Hülsenfrüchte darin, die den Eiweißgehalt steigern.
Wird zu dem Mix noch 100-200 Gramm Muschelgrit untergemischt, stellt das Körnerfutter ein reichhaltiges Basisfutter dar. Ergänzend wird dazu noch Frischfutter und bei Bedarf mehr Eiweiß in Form von Hülsenfrüchten gereicht, damit das Geflügel mit allen Nährstoffen versorgt sind.

Das Legemehl vorgestellt

Legemehl ist, wie der Name bereits vermuten lässt eine Futtermischung, die fein gemahlen wurde. Das Legemehl kann somit, je nachdem aus welchen Bestandteilen dieses besteht, entweder als Alleinfutter bzw. Basisfutter eingesetzt werden oder als Ergänzungsfutter, um die Körnermischung aufzuwerten.

Vorteile des Legemehls

  • Die Futteraufnahme des Legemehls dauert länger als zum Beispiel von Futter in Pelletform, sodass die Tiere länger beschäftigt sind und keine Langeweile im Stall entstehen kann.
  • Neben Körnern fressen Hühner meist auch die mehlige Form des Futters gerne, sofern diese nicht zu fein gemahlen ist. Es wird eine gröbere Struktur beim Mehl mit 1-2 mm großen Partikeln empfohlen, damit die Hühner bei der Futteraufnahme nicht Niesen müssen.
  • Hühner bevorzuge Futter mit runder, glatter Form mittlerer Größe. Mithilfe des Legemehls kann ihnen auch reichhaltiges Futter verfüttert werden, welches sie sonst aussortieren würden, da es ihnen nicht schmackhaft erscheint. Hierfür werden diese Bestandteile ebenfalls gemahlen und beigemischt.
  • Bei Körnermischungen reicht meist die Menge an Rohproteinen, Kalzium sowie Vitaminen und Mineralien meist nicht aus. Legemehl-Zusatzfutter als Ergänzungsfutter vervollständigt die Körnermischung optimal, damit die Hühner mit der perfekten Menge an Nährstoffen versorgt sind. Je nachdem wie reichhaltig der Körnermix, den Sie verwenden bereits ist, wird dieser meist mit 1/3 Legemehl-Zusatzfutter ergänzt.

Nachteile des Legemehls

  • Da die Futteraufnahme des Mehls lange dauert, kann es passieren, dass freilaufende Hühner abends nicht genug Nahrung aufnehmen, wenn die Abenddämmerung im Winter früher eintrifft, bevor sie in den Stall zurückkehren müssen.
  • Sehr fein gemahlenes Legemehl wird von Hühnern nicht gerne gefressen und gerät staubartig beim Fressen in die Atemwege bzw. Nasenlöcher, was häufiges Niesen verursacht.
Woraus besteht hochwertiges Legemehl?

Besonders wenn Sie Legemehl als Alleinfutter verwenden möchten, ist es wichtig, auf hochwertige Bestandteile zu achten.
Ein Anhaltspunkt, an dem Sie gutes Legemehl erkennen, ist, dass dieses 16-18 % Rohproteine enthält. Dieses ist vor allem für Legehennen wichtig, um genug Energie zur Eierproduktion zur Verfügung zu haben. Im Gegensatz zu Junghennen haben Eier legende Hennen einen höheren Bedarf an Eiweiß und Kalzium.
Der Kalziumanteil sollte aber auch für das Basisfutter nicht unter 3 % liegen.
Ein minderwertiges Legemehl unterscheidet sich von einem hochwertigen Legemehl jedoch vor allem in den Inhaltsstoffen, mit denen die Zusammensetzung erreicht wird. Günstiges Futter besteht meist aus genverändertem Sojamehl und Mais, wohingegen hochwertiges Futter z. B. aus Erbsen und Sonnenblumenkernen in BIO-Qualität besteht.
Auch hochwertige Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren dürfen in einem vollwertigen Legemehl nicht fehlen. Diese sind zum Beispiel in Form von Chiasamen, Sonnenblumenöl, Bierhefe und Grünmehl enthalten.
Neben Mais, Sonnenblumenschrot, Soja und Weizenkleie sind je nach Marke oft auch Garnelen, Fischmehl oder Austernschalen enthalten. Auch Sojaöl oder Rapsöl werden eingearbeitet. Manchmal wird das Futter auch mit Phosphor, Kalziumkarbonat und Vitaminen angereichert.
Damit ist der Hühnerkörper mit allem Notwendigen versorgt.
Als Zusatzfutter bzw. Ergänzungsfutter zu einer Körnermischung, welches die Defizite des Körnermixes ausgleichen muss, ist das Ergänzungs-Legemehl aber viel reichhaltiger. Der Rohproteingehalt liegt dabei bei ca. 20 % und der Kalziumgehalt bei mindestens 5-6 %. Diese Werte lassen sich aber mit Erbsen nicht erreichen, weshalb hierbei auf Sojamehl gesetzt werden muss.

Tipps bei der Verwendung von Legemehl

  • Wenn Ihre Hennen nur die wohlgeformten Körner herauspicken und ihnen das Legemehl im Vergleich zu diesen weniger lecker erscheint, bieten Sie dieses separat an. Stellen Sie dafür täglich eine kleine Schale mit Legemehl in der Nähe des anderen Futters. Meist wird dieses dann doch sehr gerne verschlungen, wenn es so serviert wird.
  • Besonders wenn Sie merken, dass die Hühner beim Verspeisen des Mehls niesen müssen oder es grundsätzlich eher ungern fressen, probieren Sie das Legemehl mit etwas Wasser zu einem Brei anzurühren.
  • Um Ihren befiederten Stallbewohnern eine besondere Freude zu machen, können Sie das breiige Legemehl mit Dosenmais, geraspelten Karotten, kleinen Gurkenstückchen, Brennnesseln und sonstigen frischen Leckereien, die Ihre Küche und Ihr Garten gerade hergibt, aufpeppen. Der Brei ist damit nicht nur besonders lecker, sondern auch gesund.
Pellets lassen dem Huhn keine Wahl

Pellets oder auch Legekorn genannt, bestehen aus gepresstem Mehl und enthalten somit alle Bestandteile, wie bereits beim Legemehl beschrieben. Die Zutaten werden dafür zuerst gemahlen und dann auf verschiedene Größen gepresst, sodass für jede Schnabelgröße die optimale Palletgröße verfügbar ist. Für Küken kauft man also einfach die Kleineren.

Vorteile der Pellets

  • Bei der Fütterung mit Pellets kann vermieden werden, dass die Hühner nur die Leckerbissen in Ihrer bevorzugten Größe und Form herauspicken und andere nährstoffreiche Nahrung liegen lassen. Ihnen wird somit keine Wahl gelassen, als alle Bestandteile in dem Mengenverhältnis zu fressen, wie es sich der Halter für die optimale Ernährung seiner Tiere wünscht.
  • Besonders hilfreich sind Pellets, um den Hühnern, besonders aber den Küken Medizin zu verabreichen. Die Pellets können nämlich gleichmäßig mit zusätzlichen Nährstoffen, Zusatzstoffen und Arzneimitteln angereichert werden. Betreiben Sie zum Beispiel eine Kükenaufzucht, ohne die Küken gegen Kokzidien zu impfen, können Sie sicher sein, dass alle Küken gleichermaßen Kokzidiostatika erhalten, wenn sie die Pellets fressen.
  • Erleben Sie bei Ihrer Schar, dass sich die Ranghohen Tiere das „Beste“ aus dem Futter herauspicken und bereits etwas speckiger aussehen, wohingegen die Rangniedrigen nur die Reste abbekommen und auf Grund des Nährstoffmangels traurig dreinschauen, bietet eine Pelletfütterung eine Lösung, um den ungerechten Machtkampf beim Futter ein für alle Mal zu beenden.
  • Legekorn ist durch seine Körnerform sehr attraktiv für Hennen und ist eine gute Alternative, wenn die Hühner die mehlige Kost ungern fressen und sie aus dem Spender wühlen, um an die Körner heranzukommen.
  • Legekorn lässt sich einfach mit einem Körnermix mischen, da die Partikel etwa gleich groß sind.

Nachteil der Pellets

  • Pellets lassen sich schnell und einfach fressen und decken den Nährstoffbedarf. Was grundsätzlich positiv ist, wird schnell zum Nachteil, wenn die Hühner sonst keine Beschäftigung mehr haben. Ist der Trieb nach Picken und Futtersuche schnell befriedigt, kann Langeweile aufkommen, die die lebhaften Tiere auf dumme Gedanken bringen kann. Federpicken und Streitereien könnten die Folge sein, oder aber sie picken aus Langeweile weiter und überfressen sich. Um dem entgegenzuwirken, lohnt es sich, regelmäßig verschiedene interessante Gegenstände als Beschäftigungstherapie im Stall und Freilauf zu installieren. So lassen sich die neugierigen Vögel meist recht gut ablenken.

Legekorn als besonders reichhaltiges Futter für Legehennen

Legehennen verbrauchen Unmengen an Energie für die Eierproduktion, die ihnen in Form eines besonders reichhaltigen Futters zur Verfügung gestellt werden muss. Auch ist es wichtig, dass das Huhn gesund ist und hierfür alle Vitamine, Mineralien und Spurenelemente verspeist. Fehlt der Henne etwas durch eine Mangelernährung, spiegelt sich das entweder in einer verminderten Legeleistung wider oder aber in minderwertigen Eiern (z.B. Missgebildete Schale durch Kalziummangel) und schlimmstenfalls in Legenot, was wiederum zum Tod führen kann.
Ausreichend versorgt werden Eier legende Hennen durch spezielle Mischungen eines Legemehls oder Legekorns. Dieses enthält bereits alle Nährstoffe und Mineralstoffe, sodass es als Alleinfutter verwendet werden kann. Mit Küchenabfällen und verschiedenen Leckereien, die Sie im Garten finden können wie z. B. Wiesengrün, Kräuter, Blätter, Beeren, Früchte usw., können Sie die Ernährung noch vielfältiger und gesünder für Ihre gefiederten Freunde gestalten.

Wann wird das Legekorn verfüttert?

Bevor die Hennen beginnen Eier zu legen erhalten Sie noch das Junghennenfutter und erst ca. ab der 19. Woche wird nach und nach auf das üppige Legekorn umgestellt. Dafür wird ein kleiner Teil Legekorn in das Junghennenfutter beigemischt. Von Tag zu Tag wird dann der Anteil des Legekorns ein wenig erhöht.
Vermeiden Sie es grundsätzlich, das Futter plötzlich komplett umzustellen, da das bei den Hühnern Verdauungsbeschwerden nach sich zieht!
Nach etwa 1 Woche wird das Junghennenfutter komplett durch das Legekorn ersetzt, sodass die Henne nun beginnt, prächtige und gesunde Eier zu legen.
Haben Sie Ihren Legehennen bisher normales Basisfutter angeboten und stellen nun auf Legekorn um, wundern Sie sich nicht, wenn es etwas dauert, bis Sie einen Unterschied bei der Qualität der Eier bemerken. Bis sich der Organismus der Hühnerdame auf das neue Futter umgestellt hat und das Mehr an Nährstoffen in erstklassige Eier umwandelt, dauert es normalerweise zwei Wochen.

Bestandteile des Legekorns

Im Legekorn sind neben den festen Bestandteilen wie Weizen, Gerste, Mais oder Muschelschrot auch weitere Mineralien und Nährstoffe enthalten:

  • Rohproteine
  • Rohfette
  • Rohfasern
  • Rohasche
  • Kalzium
  • Natrium
  • Methionin (Met)

Bei den Rohproteinen wird entweder auf rein pflanzliche Eiweißquellen gesetzt oder aber auf tierische Quellen, wie z. B. getrocknete Garnelen, Fisch etc.

Legekorn als Allein- oder Ergänzungsfutter

Das Legekorn kann sowohl als Alleinfutter als auch als Ergänzungsfutter verwendet werden. Für welchen Einsatzzweck das jeweilige Legekorn geeignet ist, wird von den Herstellern auf der Verpackung deklariert.
Wenn Sie das Legekorn als Basisfutter bzw. Alleinfutter verwenden, dann benötigen Sie eigentlich keine weiteren Zugaben, können aber je nach Bedarf, wie bereits oben erwähnt, frische Kräuter, Obst, Gemüse etc. mitanbieten.
Handelt es sich um ein Ergänzungsfutter, dann reicht dieses allein nicht aus und wird mit Getreide kombiniert. Achten Sie dabei auf das empfohlene Mischungsverhältnis der Hersteller. Meistens werden zwei Teile Legekorn mit einem Teil Getreide angemischt (2:1).

Empfohlene Menge des Legekorns
Um die passende Menge an Legekorn auf Vorrat einzukaufen, können Sie sich an einer Faustregel orientieren: Ein Huhn benötigt etwa 50 Gramm Legekorn pro Tag pro Kilogramm Körpergewicht.
So hängt es also von der Rasse (Größe und Gewicht) Ihrer Henne ab, wie viel sie voraussichtlich vertilgen wird. Durchschnittlich wiegt ein ausgewachsenes Huhn (kein Zwerghuhn) etwa 2,5 kg und würde dementsprechend ca. 125 Gramm Legekorn am Tag benötigen.
Falls Sie keine Lust haben, nun alle Ihre Hühner auf die Waage zu stellen, um richtig einzuschätzen, wie viel Futter sie brauchen, können Sie einfach das Durchschnittsgewicht der Rasse Googeln und die Werte auf den Futterbedarf hochrechnen.
Notieren Sie sich das Ganze am besten in einem Zuchtbuch oder Notizbuch zur Hühnerhaltung, damit Sie die Rechnung nach einer gewissen Zeit nicht erneut vollbringen müssen. Dort können Sie auch vermerken, wenn die Hühner mehr fressen, als berechnet, damit Sie künftig den Einkauf anpassen können. Haben Sie eine Rasse, die viele Eier legt, kann es nämlich sein, dass bis zu 150 Gramm mehr Futter gefressen wird, um die hierfür benötigte Energie aufzunehmen.
Sofern Sie kein besonders kalorienreiches, sondern ausgewogenes und hochwertiges Futter anbieten und die Hennen viel Auslauf haben, müssen Sie sich dabei keine Sorgen machen, dass die Hennen verfetten.

Tipps zur Darreichung des Legekorns

Das Legekorn kann auch mit Legemehl oder Futter in Form von Pellets kombiniert werden, damit die Nährstoffaufnahme erhöht wird und nicht etwa Mangelerscheinungen auftreten, weil sich die Hennen nur die bevorzugten Körner herauspicken. Beobachten Sie hierfür am besten das Fressverhalten Ihres Geflügels.

Futterzusätze – Aufwertung des Hühnerfutters

Alles, was den Hühnern zusätzlich zum Basisfutter gereicht wird, kann als Futterzusatz betrachtet werden. Da das Basisfutter eigentlich bereits alle Inhaltsstoffe liefert, die die Tiere bei einer gesunden Haltung benötigen, lässt sich nicht pauschal aussagen, ob eine Futterergänzung notwendig und sinnvoll ist. Der Hühnerhalter muss stets situationsabhängig entscheiden, ob und welches Zusatzfutter gereicht werden soll. Zusatzfutter wird z. B. in folgenden Situationen angeboten:
• Zum Aufpeppen des Speiseplans und um den Hühnern Leckereien zwischendurch zu gönnen.
• Um die Legeleistung zu steigern, oder Rassen, die Hochleistungsleger sind mit mehr Nährstoffen zu versorgen.
• Bei Vorbereitung auf eine Schau oder wenn die Hühner grundsätzlich zu Ausstellungszwecken gehalten werden, wird spezielles Zusatzfutter gereicht, um ein glänzendes, starkes Gefieder zu erzielen. Auch ohne Schau kann Hühnerrassen mit einem prachtvollen Gefieder während der Mauser z. B. Hanföl und Leinsamen verfüttert werden, um die Federentwicklung zu unterstützen.

  • Besondere Lebensumstände wie Mauser, Krankheiten, ein Parasitenbefall zehrt an den Kräften eines Hühnerorganismus, weshalb dieser gut und gerne durch besonderes Futter unterstützt werden kann.
  • In den Wintermonaten oder wenn den Hühnern auch sonst kein Auslauf auf einer reichhaltigen Wiese geboten werden kann, werden die fehlenden Nährstoffe durch Ergänzungsfutter zugeführt.
  • Um Krankheiten und Parasiten vorzubeugen, wird spezielles Zusatzfutter verfüttert z. B. ätherische Kräuter als Schutz vor einem Milbenbefall, da die Kräuterextrakte in die Blutbahn gelangen und das Huhn bzw. die Haut und das Blut des Huhns für die Milbe unappetitlich stinkend wirkt.
  • Handelt es sich bei den Inhaltsstoffen des Basisfutters um Agrarprodukte aus Monokulturen, die einen niedrigeren Nährstoffgehalt haben, kann durch Ergänzungsfutter der Nährstoffbedarf aufgestockt werden. Besonders, wenn sie Symptome von Mangelerscheinungen feststellen, ist es wichtig die Ernährung zu optimieren.

Welche Futterzusätze können den Hühnern gereicht werden?
Im Folgenden möchten wir Ihnen einige Futterzusätze vorstellen, wobei die Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit stellt, sondern lediglich einen groben Überblick über die Möglichkeiten geben soll.

Mehlwürmer und andere Futterinsekten:
Aufgrund des hohen tierischen Eiweißgehalts und Fettgehalts werden Würmer und Insekten gerne von Hühnern auf einer Wiese gepickt. Im Sommer ist es also überflüssig und auch nicht ratsam, eine Zusatzportion dieser Leckerbissen zu reichen. Im Winter oder wenn kein ausreichender Freilauf zur Verfügung steht, wo die Hühner diese Kleintierchen finden können, ist es aber eine willkommene Ergänzung. Mehlwürmer und Futterinsekten (wie die flügellosen Fliegen / Terflys oder rosa Fliegenmaden / Pinkies), Heimchen und Schrecken können sowohl als Lebendfutter als auch getrocknet zu jeder Jahreszeit im Fachhandel (z. B. im Zoohandel) gekauft werden.

Nüsse:
Nüsse können gut als Belohnungshappen verwendet werden, um scheue Hennen an Menschen zu gewöhnen. Müssen die Hühner erst mal die Schale aufpicken, um an die Nussfrucht heranzukommen, können sie auch eine gute Beschäftigungstherapie darstellen. Nebenbei sind sie auch noch sehr reich an Fetten, Eiweiß, Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen. Sie können eine Auswahl an Nusssorten wie Erdnüsse, Haselnüsse, Walnüsse etc. in Ihre Hühnerhaltung integrieren.

Öle:
Da manche Vitamine (z. B. Vitamin A) lipophil sind, also Öl brauchen, um verwertet zu werden, lohnt es sich, dieses hin und wieder zum Futter beizugeben. Sie können hierfür verschiedene Pflanzenöle wie z. B. Sonnenblumenöl, Distelöl, Olivenöl oder Hanföl nutzen.

Samen und Saaten:
Auch Samen und Saaten sind besonders ölhaltig und fördern einen schönen Gefiederglanz. Sie sind aber auch ein guter Lieferant für Proteine und Kohlenhydrate, weshalb diese nur gezielt (z. B. während der Mauser oder vor Ausstellungsterminen) verfüttert werden sollten, um eine Verfettung zu vermeiden.

Keimlinge:
Keimlinge enthalten bis zu 25 % mehr Proteine als ungekeimtes Getreide und liefert daher besonders viel Energie. Bei der Mauser, Krankheiten oder in den Wintermonaten ist die Zugabe von Keimlingen daher eine reichhaltige Abwechslung für einen extra Energieschub. Verwenden Sie diese aber sparsam, damit Ihre Hühner nicht verfetten.

Foniohirse bzw. Foniopaddy:
Kleine Gaben von Grassamen der Foniohirse bzw. Foniopaddy sollen Studien zufolge das Risiko eines Kokzidienbefalls verringern. Diese Grassamen enthalten besonders viel Methionin (essenzielle Aminosäure), das den Proteinstoffwechsel ankurbelt und damit das Bakterienwachstum hemmen soll.

Magenkiesel / Geflügelgrit:
Da die Hühner nicht mit dem Schnabel kauen können, sondern dies von ihrem Kaumagen erledigt wird, benötigen Sie eine Zufuhr an kleinen Kieselsteinchen, die den Zermalmprozess unterstützen. Wenn die Hühner keine Kiesel in der passenden Größe im Freilauf picken können (z. B. wegen Bodenfrost, oder fehlenden Auslaufmöglichkeiten), ist es sehr wichtig, ihnen diese zusätzlich zur Verfügung zu stellen. Solch ein Grit-Gemisch kann in verschiedenen Partikelgrößen erworben werden. Küken erhalten für die Verdauung Sand, Junghennen, feinen Kiesel und ausgewachsene Hühner etwas grobkörnigeren Magengrit.

Muschelkalk / Muschelgrit:
Da Hühner durch die Nahrung meist nicht genug Kalzium aufnehmen können, dieses aber besonders wichtig zur Knochenentwicklung und Bildung einer festen Eierschale ist, muss Kalzium oft zusätzlich zum Futter gemischt werden. Prüfen Sie, welchen Kalziumgehalt die Basisnahrung hat. 2-3 Gramm Kalzium braucht eine Henne mindestens pro Tag (Je nach Körpergröße und Eiergröße manchmal auch mehr).
Wenn Sie Muschelkalk in einer gesonderten Schale im Stall bereitstellen, können die Hennen dieses bei Bedarf fressen. Mehr Kalk als sie benötigen, fressen sie nicht.

Apfelessig:
Um gegen Darmparasiten (z. B. Kokzidien) vorzubeugen, kann etwas Apfelessig zum Trinkwasser getropft werden. Dieses säuert das Magen-Darm-Milieu etwas an und macht es für Parasiten unbewohnbar. Mehr ist aber nicht gleich besser – schmeckt das Wasser zu sauer, werden es Ihre Hühner gar nicht erst trinken. Verdünnter Apfelessig kann auch äußerlich als Desinfektionsmittel bei Hühnern verwendet werden, damit die Ausbildung von Bakterien und Pilzen gehemmt wird und Parasiten fernbleiben.

Bierhefe:
Bierhefe besteht etwa zur Hälfte aus Proteinen, weshalb dies ebenfalls nur in Maßen eingesetzt werden darf. Maximal 3 Gramm pro Kilo Futter des Bierhefe-Pulvers (oder ein Teelöffel pro 10 Hühner) sollte beigemischt werden. Bierhefe ist aber eine Nährstoff-Bombe und ist reich an B-Vitaminen, Mineralien, Aminosäuren, Fettsäuren und Spurenelementen (wie Selen und Chrom). Somit hilft Bierhefe beim Stoffwechsel der Leber, bei der Stärkung der Nerven und wirkt sich positiv auf ein gesundes Wachstum aus.

Weizenkleie:
Beim Schroten des Weizens für die Mehlproduktion, fällt Weizenkleie als Abfallprodukten in Mühlen an. Diese enthält viele B-Vitamine und ist sehr ballaststoffreich, was die Verdauung fördert. Außerdem kann mit Weizenkleie hochkalorisches und zu eiweißreiches Futter „gestreckt“ werden.

Kräuter:
Kräuter / Wildkräuter dienen nicht nur dazu, wie bereits oben erwähnt, um mit ihren ätherischen Ölen Parasiten abzuschrecken, sondern sind auch reich an pflanzlichen Eiweißen, Ballaststoffen und Vitaminen.
Folgendes Futterkraut lohnt es sich z. B. für Ihre Hühner im Garten anzupflanzen: Brennnessel, Oregano, Majoran, Thymian, Basilikum, Spitzwegerich, Melisse / Zitronenmelisse, Pfefferminze, Sellerie, Petersilie, grünen Hafer, Johanniskraut und Salbei.

Obst und Gemüse
Für eine zusätzliche Portion Vitamine, aber auch um Ihrem Geflügel eine Freude zu machen, können Sie Ihnen verschiedenes Obst und Gemüse in schnabelgerechte Größe geschnitten verfüttern (z. B. Gurken, Karotten & Karottengrün, Zucchini, Kürbis, Rote Beete, Zwiebeln, Knoblauch, Salat, Kohl(-strunk), Äpfel, Birnen, Beeren, Trauben und Bananen). Achten Sie aber darauf, es mit Saftobst nicht zu übertreiben, da zu viel des Guten Durchfall auslösen kann.

Vitaminzusätze
Besonders, wenn die Tiere krank sind, kommt es vor, dass sie ihren Appetit verlieren und der Organismus so noch mehr geschwächt wird, da nicht genug Nährstoffe aufgenommen werden. In solchen Situationen können Sie gerne auf Vitaminzusätze zurückgreifen und zum Beispiel Vitaminpulver im Trinkwasser auflösen. Die Nahrungsergänzungsmittel dienen so als Kur, bis das Huhn wieder eigenständig die optimale Menge an Nährstoffen vertilgt.

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