Hühnerschnupfen

Hühnerschnupfen

Triefende Schnäbel richtig behandeln
Einleitung

Wir Menschen haben beim Schnupfen eine verstopfte und /oder triefende Nase, Schwierigkeiten beim Atmen, Husten, Niesen, eventuell Fieber, fühlen uns rundum abgeschlagen und wollen uns einfach nur verkriechen. Exakt genauso geht es auch Ihrem Huhn bei einem Schnupfen.
Eine Hühnersuppe, Tee und eine warme Decke sind da aber fehl am Platz. Wie Sie Abhilfe verschaffen können und dem zukünftig vorbeugen können, erfahren Sie hier.

Was ist der Hühnerschnupfen?

Äußert sich ein Schnupfen, liegt dem eine Infektion zugrunde, welche eine Entzündung in der Nase bzw. der Nasenschleimhaut auslöst.

Der Hühnerschnupfen ist im Grunde eine durch eine Infektion ausgelöste Entzündung der Nase, die sich ebenso auf die Nasenschleimhaut setzen kann. Somit ist der Schnupfen nicht nur unangenehm, sondern kann den Hennen im schlimmsten Fall sogar Schmerzen bereiten.

Während der akute Schnupfen in der Regel nur für wenige Tage auftritt und danach wieder abklingt, kann ein chronischer Hühnerschupfen, der dauerhaft bestehen bleibt, den Hennen ein großes Leid bringen.

Mögliche Ursachen für Hühnerschnupfen

Leiden wir Menschen an einem Schnupfen, ist meist die erste Ursache, die uns einfällt, wir hätten uns nicht ordentlich angezogen und haben diesen nun als Preis für die Unterkühlung zu zahlen. Wie hat sich das Huhn dann bloß den Schnupfen einfangen können? Saß das Gefiederkleid womöglich mal nicht richtig?
Die Ursachen können sehr vielfältig sein und somit auch die Behandlungsmöglichkeiten. Wenn Sie Symptome für Hühnerschnupfen beobachtet haben, sollten Sie einen Tierarzt hinzuziehen, der dem wahren Ursprung auf den Grund gehen kann. Je nachdem was dahinter steckt, kann es entweder ganz harmlos sein und von allein verschwinden, oder jedoch auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten, die sogar tödlich verlaufen kann.

Akuter Hühnerschnupfen
Wenn beobachtet werden kann, dass der Schnupfen womöglich nach ein paar Tagen von selbst vergeht, handelt es sich um einen so genannten akuten Schnupfen. Dieser kann zum Beispiel von einem heftigen Wetterumschwung verursacht worden sein oder von einer harmlosen Infektionskrankheit.

Chronischer Hühnerschnupfen
Handelt es sich allerdings um einen chronischen Hühnerschnupfen, wird dieser hartnäckig über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben und lässt das Huhn leiden.
Dahinter kann zum Beispiel ein Fremdkörper in der Nase oder eine allergische Reaktion stecken. Das Symptom kann allerdings auch ein wichtiges Indiz für ernstzunehmende Erkrankungen sein.

Die Newcastle-Krankheit ist weltweit verbreitet, hoch ansteckend und anzeigepflichtig. Diese Viruserkrankung hat unter anderem Schnupfen als Symptom. Auch wenn es Impfungen gibt, verläuft die Erkrankung für Hühner meist tödlich.
Auch andere Viren können zu einer Infektion der Nasenschleimhäute und anderen Beschwerden führen, wie die Adenoviren und die Rhinoviren.

Eine Ursache, die manchen etwas abwegig ehrscheint, ist ein starker Wurmbefall.

Haben Sie erkannt, dass eine Henne unter Schnupfen leidet, ist schnelles Handeln gefragt. Ziehen Sie gleich einen Tierarzt hinzu, damit er die Ursache klären kann und eine ernsthafte Erkrankung entweder ausschließen oder schnellstmöglich behandeln kann. Außerdem ist es wichtig sofort die restlichen Hühner vor einer Ansteckung zu schützen.

Symptome eines Schnupfens beim Huhn

Wie zu Beginn erwähnt, verhält es sich bei einem Hühnerschnupfen ähnlich wie bei uns Menschen.
Durch die Infektion der Nasenschleimhäute, schwellen diese an und produzieren vermehrt Ausfluss. So ist die Nase verstopft und läuft. Dadurch fällt auch das Atmen schwer, weshalb das kränkelnde Huhn versucht, vermehrt durch den Schnabel Luft zu holen. Auch kann es einige kleine Nieser von sich geben. Auf Grund der schweren Atmung können Sie oft auch deutlich schwere Atemgeräusche wahrnehmen. Bei Hennen können zusätzlich auch die Augen tränen.
Auch das Verhalten ändert sich meist. Es ist dann nicht mehr so lebhaft, sondern wirkt niedergeschlagen, bewegt sich kaum und hat auch kaum Appetit.
Je nachdem wie hart das jeweilige Huhn im Nehmen ist, werden Sie aber vielleicht auch kaum Unterschiede bemerken. Achten Sie deshalb auch darauf, ob ein Tier beim Fressen komische Geräusche macht. Wenn die Nase verstopft ist und der Schnabel mit Futter voll, wird es auch den hartgesottenen schwer fallen die Atemprobleme verborgen zu halten.

Es kann auch sein, dass die Henne Fieber bekommt. Ob Sie die Messung vorerst selbst durchführen möchten, oder dies lieber vom Tierarzt erledigen lassen, sollten Sie wissen, dass die normale Körpertemperatur eines Huhns anders ist als beim Menschen. Wenn das Thermometer 40°C anzeigt, ist das somit kein Grund für einen Schreck, sondern die gesunde Rektaltemperatur eines Huhns. Am Brustbein sollte es etwa 38,9 °C, am Kamm 35 °C und am Kehllappen 33 °C haben.

Hühnerschnupfen behandeln

Die erste Maßnahme, wenn Sie Symptome eines Hühnerschnupfens festgestellt haben, ist es das verdächtige Huhn von den anderen zu isolieren, um sie keiner Ansteckungsgefahr auszusetzen. Ganz ausschließen, dass sich diese vielleicht doch schon angesteckt haben, können Sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Hierzu ist der zweite Schritt nötig, und zwar den Tierarzt zu kontaktieren und die Ursache feststellen zu lassen. Je nachdem was genau den Schnupfen ausgelöst hat, lässt sich dann von der Inkubationszeit ableiten, ob eine Ansteckung der anderen Hühner bereits wahrscheinlich ist.

Schnelles Handeln ist daher wichtig, um sowohl die restliche Schar rechtzeitig zu schützen, also auch die Ausbreitung der Krankheitsfaktoren stoppen zu können.

Sofern der Tierarzt ausgeschlossen hat, dass es sich um einen harmlosen akuten Schnupfen handelt, welcher in ein paar Tagen von selbst vergeht, sondern eine andere Erkrankung festgestellt hat, ist eine gründliche Säuberung angesagt. Hierfür werden die übrigen Hühner ins Freilaufgehege befördert, damit Sie in Ruhe und gründlich den Stall ausmisten und desinfizieren können. Die Einstreu wird entfernt, sowie alle Kotreste. Auch sämtliche andere Flächen, wie Legenester, Sitzstangen, etc. werden desinfiziert, damit die Erreger nicht ein neues Huhn ins Visier nehmen können.

Die Behandlung
Nehmen Sie die Behandlung eines Schnupfens nie ohne Rücksprache mit einem Tierarzt auf eigene Faust in Angriff. Wie dargelegt sind die möglichen Ursachen zahlreich und unterschiedlich, sodass die Behandlung mit einem falschen Medikament nach hinten losgehen kann. Zumindest hätte eine falsche Behandlung keine Wirkung, während die Zeit verstreicht und die Erreger sich in dem Huhn und auf andere Hühner ausbreiten.

Bei einer bakteriellen Ursache wird der Tierarzt ein Antibiotikum verschreiben. Bei einer viralen Erkrankung bliebe dessen Einsatz wirkungslos, da Viren resistent gegen Antibiotika sind.

Wenn es sich um einen Wurmbefall handelt, welcher den Schnupfen ausgelöst hat, wird Ihnen ein entwurmendes Mittel verschrieben. Hier können Sie zusätzlich gerne mit Hausmitteln nachhelfen. Zum Beispiel durch die Zugabe von Aktiv-Kohletabletten zum Futter, Kräutern die entwurmend wirken (Kamille, Thymian, Pfefferminze und Beifuß), oder die Moro`sche Möhrensuppe.

Hausmittel
Wenn der Schnupfen Teil einer Erkältung ist, können Sie Abhilfe verschaffen, indem Sie das Tier unter einer Wärmelampe platzieren, damit es sich dort auskurieren kann. Achtung: achten Sie darauf, dass die Lampe nicht zu tief hängt und das Huhn durch zu starke Hitze Schaden nimmt. Auch sollte hierfür feststehen, dass es kein Fieber hat.

Auch ein Dampfbad ist bei einer Erkältung und besonders einer verstopften Nase wohltuend. In einem kleinen separaten Raum können Sie hierfür eine improvisierte Wellnessoase für die Triefnase gestalten. Es reicht hierfür schon eine Schale mit heißem Wasser mit Kamillentee oder ätherischen Ölen hineinzustellen. Nach dem Entspannungsprogramm muss es aber noch etwas Zeit bekommen ordentlich trocken zu werden. Lassen Sie es also nicht gleich wieder an die kalte Luft.

Auch eine Verfütterung von Bronchialkräutern und Atemwegskräutern kann hilfreich sein, um Abhilfe beim Atmen zu verschaffen. Die Untermischung von Zwiebeln unter die Nahrung hilft außerdem Bakterien abzutöten.

Propolis ist ein Mittel, das in keiner Hausapotheke für Hühner fehlen darf und kann ebenfalls als natürliches Antibiotikum unter das Futter gemischt werden. Denn auch die Bienen nutzen dieses Erzeugnis, um Ihren Bienenstock vor Viren, Bakterien und Pilzen zu schützen. Äußerlich kann dieses außerdem als natürliches Desinfektionsmittel bei Wunden und entzündeter Haut verwendet werden.

Sobald ein Huhn krank ist, darf es generell durch besonderes Futter verwöhnt werden. Futter, welches viele Vitamine, Mineralien und Spurenelemente enthält hilft die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken, sodass die Henne besser gegen die Krankheitserreger ankommt. Sie können zum Beispiel Vitamine und Mineralstoffe in Form einer Brausetablette dem Trinkwasser beimengen. Besonders, wenn das Huhn noch an Appetitlosigkeit leidet, kann das ein hilfreicher Trick sein.

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Damit Ihre gefiederten Stallbewohner gewappnet gegen Schnupfen und jegliche andere Krankheiten sind, können Sie verschiedene vorbeugende Maßnahmen treffen.
Betreffend des Hühnerschnupfens durch eine Erkältung gilt es begünstigende Faktoren zu vermeiden, um diesem vorzubeugen:

  • Freilauf der Hühner im Regen
  • Freilauf der Hühner bei nasskalter Witterung
  • Freilauf der Hühner bei starkem Wind
  • Klamme Einstreu
  • Zugluft im Stall
  • Starke Temperaturschwankungen (z.B. durch Wärmequellen im Stall in Verbindung mit langem Auslauf im Winter)
  • Schwaches Immunsystem der Hühner z.B. durch mangelnde Nährstoffversorgung, Stress, oder andere Erkrankungen

Auch grundsätzliche Vorsorgemaßnahmen müssen stehts beachtet werden, damit die Hühner nicht anfällig für Erkrankungen sind.
Hierzu gehören optimale Haltungsbedingungen zu schaffen:

  • Hygiene im Hühnerstall und Freigehege
  • Stets saubere Futter- und Wassernäpfe
  • Regelmäßige prophylaktische Ausstreu der Kieselgur, um mögliche Parasiten zu eliminieren
  • Genug Platz im Stall und Freilaufgehege
  • Betreten der Flächen nur mit extra dafür auserkorenen Stiefeln, um keine Krankheitserreger einzuschleppen
  • Stärkung des Immunsystems durch optimale Futterversorgung (auch speziellem Winterfutter)
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