Die Brut unseres RassegeflĂĽgels

Bei der Brut unseres RassegeflĂĽgels unterscheiden wir zwischen der Naturbrut und der Kunstbrut.

Die Kunstbrut

Die Kunstbrut ist die natürlichste Form der Brut und hat im Ergebnis meist die höheren Schlupfraten. Diese Art der Brut ist jedoch nicht planbar und eignet sich nur für kleine Nachzuchten. Daher kommt der Kunstbrut die größere Bedeutung zu. Auf diese möchte ich im nachfolgenden eingehen.

Der Handel hält hierfür die unterschiedlichsten Apparate bereit. Im Grundsatz unterscheiden sich diese in ihrer Anwendung als Flächenbrüter oder als Motor- bzw. Schrankbrüter.

Brutraum
Von größter Bedeutung fĂĽr eine erfolgreiche Kunstbrut stellt der Brutraum dar. Grund genug, sich mit den Anforderungen an diesen einmal näher zu beschäftigen. Die Temperatur in diesen Raum bedingt maĂźgeblich die korrekte Funktion des Inkubators. Diese Bedingung ist in der Schalthysterese der Temperaturregelung Ihres Inkubators begrĂĽndet. So gibt die Heizung nach dem Abschalten durch das Thermostates noch Wärme ab, welche zu einem Ansteigen der Temperatur ĂĽber den Abschaltpunkt fĂĽhrt. Gleiches passiert am unteren Abschaltpunkt, nach dem Einschalten der Heizung durch das Thermostat benötigt die Heizung eine gewisse Zeit, bevor diese Wärme abgibt. Damit kĂĽhlt der Brutraum weiter aus und die Temperatur in dem Inkubator erreicht einen geringeren Wert, wie der programmierte Abschaltpunkt. Steht nun dieser Inkubator in einen zu kĂĽhlen Raum, benötigt die am unteren Abschaltpunkt zugeschaltete Heizung noch länger, bevor diese die erforderliche Wärme liefern kann. In Folge dessen kommt es zu einer sehr starken Schwankung der Temperatur im Inkubator. (Gleiches gilt natĂĽrlich auch bei einen zu warmen Raum. Als optimale Temperatur im Brutraum wird diese mit 15°C bis 21°C angegeben. Eine Luftfeuchtigkeit von 50% – 60% gelten als optimal.
Flächenbrüter
Bei den Flächenbrüter, wie z.B. die Styropor-Brüter liegen alle Eier auf einer Ebene und die Wärmequelle ist oberhalb der Bruteier angebracht. Damit entsteht im Brutraum ein Temperaturgefälle. Die Bruttemperatur wird an der Oberkante des Bruteis gemessen. Hier sind die Angaben des Herstellers zu beachten.
SchrankbrĂĽter

Der Schrankbrüter unterscheidet sich im Wirkprinzip der Temperaturverteilung von dem Flächenbrüter. Durch eine Luftumwälzung mittels Ventilator wird die Luft im gesamten Brutraum gleichmäßig verteilt und die Temperatur ist an jeder Stelle im Brutraum gleich. Damit ist die Fassungskapazität dieses Bruttyps in der Regel höher.

Brutablauf

Vor dem Einsetzen der Bruteier sollte der Inkubator grĂĽndlich desinfiziert werden, denn auch die Bakterien finden darin ein optimales Brutklima vor.
Bitte beachten sie auch, dass Sie die Bruteier, welche aus dem Lagerraum bei 13°C kommen zunächst langsam an die wärmere Temperatur im Brutraum anpassen. Nach dem Einsetzen der Bruteier in den Inkubator wird die Temperatur in diesen zunächst für einige Stunden sinken bis die Bruteier durchgewärmt sind. Bitte regeln Sie den Inkubator in dieser Zeit nicht nach, um spätere Überhitzungen der Bruteier zu vermeiden.

Der Brutablauf – Parameter:

—> 1. – 18. Tag Temperatur = 37,5°C – 37,8 °C
Luftfeuchtigkeit = 55 – 60 %
Wenden = Minimum 3 x täglich

—> 19. – 21. Tag Temperatur = 37,0 °C – 37,5 °C
Luftfeuchtigkeit = 75%
Wenden NICHT WENDEN

Was gibt es zu beachten

Dem Sauerstoffbedarf ist in allen Phasen der Brut Rechnung zu tragen. Grundvoraussetzung dafür ist ein stets gut gelüfteter Raum und geöffnete Ventilationsrosetten beim Schrankbrüter. Die regelmäßige Abkühlphase nach Angabe des Herstellers sollte zur Sauerstoffversorgung des Embryo sollte unbedingt Beachtung finden. Hierbei zieht sich das Ei durch eine Abkühlung zusammen und zieht Sauerstoff in dieses hinein, beim anschließenden Aufwärmen auf Bruttemperatur scheidet diese verbrauchte Gase aus.
Ein optimales Brutergebnis sollte bei 86 % und höher liegen.
Wird dieses Ergebnis nicht erreicht, sollte man mögliche Brutfehler analysieren. Nachfolgend sind hierzu einige Möglichkeiten aufgeführt:

klare Eier mit Blutring oder teilweiser Entwicklung

  • Inkubatortemperatur zu hoch
  • Eier unterkĂĽhlt
  • Eier zu alt
Missgebildete KĂĽken

gekreuzte Schnäbel

  • Vererbung
  • zu hohe Temperatur
  • zu niedrige Temperatur

SpreizfĂĽĂźe

  • zu hohe Temperatur
  • Schlupfhorde zu weich

verkrĂĽmmter Nacken

  • zu lange Schlupfzeit wegen zu niedriger Temperatur
  • zu lange Schlupzeit wegen zu niedriger Feuchtigkeit
Verlängerte Schlupfdauer
  • Temperatur zu hoch
  • groĂźe Altersunterschiede der Eier
  • Eihäute zu trocken um die Zeit des Herausbrechen aus der Schale
Verzögertes Schlüpfen
  • Durchschnittstemperatur zu niedrig
Tod während der Bebrütung

Embryos, welche zwischen den 12. und den 18. Tag sterben, sowie voll entwickelte KĂĽken ohne anpicken.

  • falsche Inkubatortemperatur
  • Mangel an Ventilation
  • Falsches Drehen der Bruteier
  • Vererbung
Tod in der Schale
  • falsche Inkubatortemperatur
  • Mangel an Ventilation
  • zu niedrige durchschnittliche Feuchte (häufig vor allem bei Enten)
  • Infektionskrankheiten
Unnormale KĂĽken

Anheften an der Schale

  • zu niedrige durchschnittliche Feuchte
  • zu geringe Feuchtigkeit während des Schlupfes
  • Falsches Wenden

klebrige KĂĽcken

  • niedrige Temperatur
  • zu viel Feuchtigkeit

unsaubere Abnabelung

  • hohe Inkubatortemperatur

kleine KĂĽken

  • kleine Bruteier
  • geringe Feuchtigkeit
  • Hohe Inkubatortemperatur

große Küken mit weichem Körper

  • niedrige Durchschnittstemperatur
  • zu viel Feuchtigkeit
  • schlechte Raumventilation

Schwäche

  • hohe Temperatur
  • wenig Feuchtigkeit

angestrengte Atmung

  • zu viel Feuchtigkeit
  • zu wenig Feuchtigkeit zum Schlupfzeitpunkt
  • Temperatur während des Schlupfs zu hoch
Schlusswort

Eine gute Brut mit reichlich Nachzucht wünscht Ihnen Ihr Team der Firma Stengel. Für die Kennzeichnung Ihrer Eintagsküken haben wir die passenden Kennzeichnungsringe. Lesen Sie hierzu auch unseren Blog „Kennzeichnung vom Brutei bis zum Ausstellungstier“

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