Hühnereier Größen
Im Handel findet man Eier in den Größen S bis XL, wobei diese nach Gewicht sortiert werden. Manche bevorzugen kleine Eier und finden diese schmackhafter, andere mögen lieber die großen Eier, die eine gute Portion ergeben. In Backrezepten wiederum wird in der Regel von der mittleren Größe M eines Eis ausgegangen.
Sie als Hühnerhalter können die Eiergröße eigentlich nicht beeinflussen. Die Größe des Eis hängt nämlich hauptsächlich von der Hühnerrasse und von dem Alter des Huhns ab.
Egal welche Größe der Eier Sie sich in Ihrem Hühnerstall wünschen vorzufinden, wir zeigen Ihnen auf, worauf es ankommt und welche Hühner große und welche kleine Eier legen.
Welche Eiergrößen gibt es?
Auch wenn es im Laden nur Eier in den Größen S – L und manchmal in XL gibt, kommen bei Hühnern auch XS und XXL Eier vor, die aber nur auf Hühnerhöfen verkauft werden. Es gibt also eigentlich bis zu 6 unterschiedliche Größen der Hühnereier.
Kükeneier
Bei den XS – Eiern handelt es sich um die allerersten Eier, die die Junghennen legen. Etwa fünf Tage lang sind die Eier noch für Hühnerverhältnisse ganz winzig, genauer gesagt unter 40 Gramm. Diese sogenannten Kükeneier sind besonders intensiv im Geschmack, da alle Inhaltsstoffe komprimiert vorhanden sind. Schließlich könnten theoretisch bereits jetzt Küken daraus entstehen, wenn die Junghenne bereits befruchtet worden wäre.
Eier der Größe S
Auch die S Eier, welche man im Lebensmittelgeschäft findet, stammen von Junghennen, die aber bereits einige XS „Übungseier“ gelegt haben und nun schon nach und nach etwas größere Stücke produzieren können. Da diese „Minis“ aber dennoch recht klein sind – mit einem Gewicht unter 53 Gramm – sind sie geschmacklich den Kükeneiern noch sehr ähnlich, also sehr aromatisch.
Eier der Größe M und L
Diese Eier werden von erfahreneren Hennen gelegt, die bereits älter sind und die Größe der Eier bis dahin gemächlich steigern konnten. Von M-Eiern spricht man bei einem Gewicht zwischen 53 und 63 Gramm und von L-Eier bei 63 bis 73 Gramm schweren Eiern. Diese beiden Größen entsprechen der Standardgröße für Eier, sodass die Rezeptangaben stets von M oder L – Eiern ausgehen. Sie sind auch hervorragend als Frühstückseier oder Ostereier zum Färben geeignet und haben einen angenehm milden Geschmack.
XL-Eier
Hühnereier, die über 73 Gramm wiegen, haben eine beeindruckende Größe. Nur Hennen, die bereits ein paar Jahre Erfahrung auf dem Buckel haben, bekommen solche Prachtstücke auf natürlichem Wege zustande. Natürlich ist dies auch nur einigen wenigen Hühnerrassen überhaupt möglich, solch ein Eiergewicht zu erreichen. Diese Eier sind am besten in allen aufgeschlagenen Formen zu verwenden, wie Rührei, Spiegelei, Omelett und Co., weil die Eierschale bei diesen Exemplaren sehr dünn ist und sie beim Kochen und Färben schnell platzen können.
Exkurs: Vorsicht beim Kauf der XL-Eier
Solche Eier im Handel zu finden ist eine Seltenheit, da die Hennen in der gewerblichen Hühnerhaltung gar nicht so lange zum Eierlegen gehalten werden. Sie werden einfach nicht alt genug, damit es ihre Eier auf so eine beachtliche Größe bringen können. Da Legehennen beinahe täglich ein L-Ei legen, was jedes Mal einen enormen Kraftaufwand bedeutet und sie auslaugt, werden sie bereits nach ca. einem Jahr geschlachtet.
Wenn industrielle Betriebe aber dennoch in großen Mengen die seltenen XL-Eier anbieten, dann weil sie einen Trick anwenden, der für die Tiere eine große Zumutung ist. Anstatt sie zu schlachten, wird bei den 1 Jahr alten Hennen eine Zwangsmauser eingeleitet (die auf natürlichem Wege erst nach 15-18 Monaten einsetzt). Hierfür werden die Hühner wochenlang im Dunkeln gehalten (max. 4 Std. Licht am Tag) und erhalten nur das Notwendigste zu fressen (meist Hafer und Kalk). Diese Prozedur bedeutet einen großen Stress für das Tier, sodass der Organismus in einen Notfallmodus schaltet und eine vorzeitige Mauser einleitet.
Nach der Mauser, sofern sie dies überlebt haben, erhalten sie wieder mehr Futter und Tageslicht. Nach der Prozedur sind diese Hennen dann in der Lage, etwa ein halbes Jahr lang XL-Eier mit einem Gewicht bis zu 85 Gramm zu legen. Danach werden sie entweder geschlachtet oder sterben vor Erschöpfung.
Wenn Sie also XL-Eier genießen möchten, raten wir dringend dazu, die Herkunft dieser Prachtstücke zu überprüfen, um nicht unwissentlich solch grausame Methoden zu unterstützen. Kaufen Sie die XL-Eier von einem Hühnerhof, der auf die Größe kommt, weil die Hennen entsprechend alt sind und einer Rasse angehören, die besonders große Eier legen. So können Sie sich sicher sein, dass den Tieren nicht geschadet wurde, sondern die Eier auf natürlichem Wege diese Größe erreicht haben. Mit dem Hintergrund kann man das üppige Frühstück auch ganz unbeschwert und ohne Gewissensbisse genießen.
XXL-Eier
Die riesigen XXL-Eier sind eine Sonderform und bringen stolze 120 Gramm und sogar mehr auf die Waage. Im Handel gibt es diese Ausnahme-Eier nicht zu kaufen, sondern nur an manchen Hühnerhöfen auf Vorbestellung. Sie wären auch viel zu groß für normale Eierschachteln und würden beim Transport und bei der Lagerung Probleme bereiten, da die Eierschale sehr dünn ist. Aus diesem Grund ist es noch schwieriger, diese zu kochen oder zu färben als die XL-Eier.
Bei dieser Ausnahmeerscheinung handelt es sich um doppeldotterige Eier einer Hühnerrasse, die sowieso schon besonders große Eier legt.
Exkurs: Doppeldottereier
Eier mit zwei Eigelb im Inneren sind ein „versehentliches“ Phänomen, bei dem zwei anstelle einer Dotterkugel in den Eileiter vom Eierstock gewandert sind. Dort wurden sie in eine gemeinsame Eierschale verpackt. Es kann sogar passieren, dass sich mehr als zwei Dotter gleichzeitig in eine Eierschale einschleichen.
Meist passiert dies bei jungen Hennen, bei denen der Legeapparat noch nicht so entwickelt ist und der hormonelle Prozess sich noch nicht eingependelt hat. Für diese sind Doppeldottereier gefährlich, da sie besonders groß geraten und zu ernsten Verletzungen führen können.
Aber auch bei älteren Hennen kommt es immer wieder vor, dass Doppeldottereier gebildet werden.
Außerdem heißt es, dass sehr große Hühnerrassen, die grundsätzlich große Eier legen, eher zu Doppeldottereiern neigen. Es kursiert zum Beispiel auch eine unbestätigte Annahme, dass Gallinas Blancas und Sutthausener Hennen mehr zur Bildung von Doppeldottereiern tendieren.
Was ist aber so toll an Doppeldottereier? Denn als Brutei sind diese ungeeignet und für das Huhn auch kein besonderer Glücksfall, da dieses anstrengender und gefährlicher ist zu legen als ein gewöhnliches Ei. Nun, da gleich die doppelte Ladung an Nährstoffen in einem einzigen Ei geballt sind, gelten diese als besonders schmackhaft und aromatisch.
Beeinflussen kann man diesen Vorgang nicht. Wenn also eine Henne schon auf natürlich entstandenem Irrwege solch ein Ei produziert hat, können Sie sich über den Glückstreffer freuen, so ein Ei erwischt zu haben und es genießen.
Übersicht: Klassifizierung der Eiergrößen
- XS – unter 40 Gramm
- S – unter 53 Gramm
- M – 53-63 Gramm
- L – 63-73 Gramm
- XL – über 73 Gramm
- XXL – über 120 Gramm
Welche Rasse legt große Eier?
Die französische Barbezieux Henne hat ein Gewicht von 3,5 kg und legt durchschnittlich Eier mit einem stolzen Gewicht von ca. 70 Gramm und ab dem zweiten Legejahr sogar bis zu 100 Gramm. Auch das Brabanter Bauernhuhn (1,5-2 kg Gewicht der Henne) bringt es durchschnittlich auf 70 Gramm Eiergewicht. Das Kollbecksmoor-Huhn auf 60-70 Gramm Eiergewicht. Diese Hühnerrassen legen also standardmäßig L-Eier.
Aber auch andere Rassehühner wie die Marans, die Welsumer, Rheinlänger und Minorka legen durchschnittlich Eier der Größe L mit etwa 65 Gramm.
Eine Faustformel (ob Gerücht oder nicht ist unbekannt) ist außerdem, dass nicht nur die besonders großen Hühner auch große Eier legen, sondern wohl die braunen Hennen ein höheres Eiergewicht zustande bringen.
Sicher ist aber, dass so wie die Farbe der Eier auch die Größe der Eier von der Rasse des Huhns abhängt. (Die Araucanas sind z. B. dafür bekannt grüne Eier zu legen.) Die Eier werden zwar nach und nach größer, je älter das Huhn ist, welches Maximalgewicht der Eier sie aber im Stande sind zu erreichen hängt davon ab welcher Hühnerrasse die Henne angehört.
Der Hühnerhalter kann also die Eiergröße kaum beeinflussen.
Was Sie außerdem im Hinterkopf behalten sollten, ist, dass Eier zwar im Laufe des Lebens einer Henne größer werden, die insgesamte Legeleistung aber nachlässt. Sie legt also weniger Eier.
Alle Hühnerrassen, die den Zwerghühnern zuzuordnen sind, legen kleine Eier, da auch ihre Körpergröße entsprechend klein ist. Diese entsprechen der Größe eines XS oder S-Eis, je nach Rasse. Auch die Junghennen, die erst mit dem Legen von Eiern begonnen haben, legen noch XS und S-Eier.
Aber auch andere Hennen die klein sind, wie die Bantam Henne (ca. 25 Gramm Eigewicht), Chabo (30 Gramm Eigewicht) und andere Leichtgewichter bringen es gerade mal auf XS-Eier.
Auch das Schwedische Schwarzhuhn, Ayam Cemani und Annaberger Haubenstrupphuhn legen Eier mit 38-48 Gramm.
Besonders erwähnenswert ist die japanische Koeyoshi Henne, welche selbst 3-3,75 kg wiegt, ihre Eier aber nur durchschnittlich 45 Gramm schwer werden.
Wie Sie sehen, kann es also auch Abweichungen von der Regel geben, dass besonders große Hühnerrassen auch große Eier legen. Nicht nur die Koeyoshi Henne ist ein gutes Beispiel dafür, dass Eiergröße oft nicht dem Verhältnis der Körpergröße entspricht. Auch die Brahmahenne ist Paradebeispiel dafür. Die Brahmahenne bringt es auf etwa 3-4,5 kg Körpergewicht, was für ein Huhn wirklich enorm ist. Ihre Eier sind hingegen nur 50-55 Gramm schwer.
Zwerghühner hingegen legen im Verhältnis zu ihrer Körpergröße oft große Eier. Das Deutsche Zwerghuhn legt zum Beispiel Eier von 40 Gramm, obwohl sie selbst nur 1,1 kg wiegt. Noch bemerkenswerter ist es bei den Bielefelder Zwerg Kennhühnern, welche genauso viel wiegen, aber durchschnittlich 50 Gramm schwere Eier legen.
Haben Sie also wenig Platz für die Hühnerhaltung und möchten dennoch Eier zum Frühstück, welche eine angenehme Portion haben, ist es allemal empfehlenswert, sich solche Zwerghühner zuzulegen.
Bruteimindestgröße
Bei der Anschaffung eins Huhnes lohnt es sich zuvor in einer Tabelle für Bruteimindestgrößen zu stöbern, die Sie zum Beispiel auf Wikipedia finden. Diese ist nicht nur interessant, wenn man Rassehühner züchten möchte, sondern man kann dort auch ablesen, welche Größe der Frühstückseier sie von dem jeweiligen Huhn in etwa erwarten können.