Das Schieren von Hühnereiern

Wozu ist es nützlich?

was ist schieren und welchen Nutzen hat es?

Das Schieren von Eiern ist in der Zucht ein besonders wichtiger Schritt. Unter dem Schieren von Eiern wird das Durchleuchten der Bruteier mit einer starken Taschenlampe oder mit einer speziellen Schierlampe verstanden. Dieser Prozess kann am Besten in einem abgedunkelten Raum durchgeführt werden. Er dient zu Selektion von brauchbaren und nicht brauchbaren Bruteiern. In diesem Artikel gehen wir genauer auf das Schieren der Hühnereier ein, zeigen auf, worauf geachtet werden muss und wie es verläuft.

Worauf muss beim Schieren geachtet werden?

Züchter erhöhen mit diesem Vorgang den Erfolg der Kükenzucht. Sie achten auf folgende Kriterien:

  1. Risse und Bluteinlagerungen
    Bevor die Eier in den Brutapparat gelegt werden, werden sie zum ersten Mal geschiert. Somit findet schon vorab eine Selektion der Eier statt. Deshalb sollten Eier, die kleinste Risse auf der äußeren Schale aufweisen, aussortiert werden. Dasselbe gilt für Eier, die im Inneren Blutflecken haben.
  2. Befruchtete Eier
    Nach dem die Bruteier 5 bis 6 Tage in der Brutmaschine lagen, kann bereits mit Hilfe des Schierens erkannt werden, ob sich im Inneren des Eis der Embryo entwickelt. Es sind Blutgefäße und das Herz ist zu erkennen. Des Weiteren ist der Herzschlag zu sehen sowie die ersten Bewegungen. Die ersten Lebenszeichen sind nun da. Zudem wird sich an Hand dessen zeigen, welches Ei befruchtet oder unbefruchtet ist.
    3. Abgestorbene Embryonen
    Mit Hilfe der Schierlampe ist ebenso zu sehen, ob ein Embryo abgestorben ist. Dies kann ebenfalls ab dem 5. und 6. Tag erkannt werden.

Wichtig ist, dass die nutzlosen Eier sofort aussortiert werden, denn aus ihnen wird kein Küken schlüpfen. Sie nehmen schließlich den gesunden Küken, die heranwachsen, viel Platz in der Brutmaschine weg und stören sie.
Sollten die Eier über den natürlichen Weg ausgebrütet werden, so müssen die Eier vorsichtig von dem Nest der Henne genommen werden, um sie mit der Schierlampe zu beleuchten. Auch hier sollten nur wieder die gesunden Eier zurück in ihr Nest gelegt werden, um dem Bruterfolg zu erhöhen.
Die Eier, die aussortiert werden müssen, können manchmal bis zu 50% der Bruteier sein.

Wie verläuft das Schieren und wann ist der optimale Zeitpunkt?

Um alles gut beim Schieren erkennen zu können, sollte das Ei aufrecht gestellt werden. Es kann in der Hand währenddessen festgehalten werden oder in eine Halterung gestellt werden, damit es nicht umkippt. Auch sollte es behutsam behandelt werden, da Erschütterungen dem Ei Schaden zufügen können.
Anschließend sollte der Raum abgedunkelt werden, damit das Innere des Bruteis besser zu sehen ist. In Folge dessen kann nun eine Schierlampe unter das Ei gehalten werden. Die Entwicklung des Kükens ist nun zu erkennen. Die Adern, die zu sehen sein werden, bilden den kleinen Embryo eines befruchteten Eis.
Insgesamt sollten die Eier drei Mal diesen Prozess durchlaufen. Das erste Mal sollte der Prozess durchgeführt werden, bevor die Bruteier in den Brutapparat gelegt werden. Kaputte Eier können hier schon sofort aussortiert werden.
Das zweite Mal des Schierens erfolgt 7 Tage nachdem die Eier im Brutapparat liegen. Zu diesem Zeitpunkt lassen sich sowohl bei den brauen als auch bei den weißen Eiern zeigen, ob sie befruchtet oder unbefruchtet sind.
In der zweiten Bruthälfte, am 14. Tag, muss man die Eier das letzte Mal schieren. Zu diesem Zeitpunkt sollte die Entwicklung des Kükens kontrolliert werden. Die Abgestorbenen können nun aussortiert werden.
Bei braunen Eiern stellt sich das Schieren als schwierig dar als bei weißen Eiern. Bei diesen ist nicht immer sofort alles zu sehen. Das macht das Erkennen der Embryoentwicklung sehr schwierig.
Deshalb sollte bei den Eiern im späteren Verlauf der Prozess nochmals wiederholt werden, nicht, dass eventuell gesunde Eier weggeschmissen werden. Anfänger sollten sich hier besonders viel Zeit nehmen, da die Entwicklung bei braunen Eiern deutlich schwieriger zu erkennen ist.

Wird zum Schieren eine Schierlampe benötigt?
Ob eine Schierlampe gekauft werden muss, hängt davon ab, welche Farbe die Eier haben. Doch es ist zu empfehlen, dass vor allem bei braunen und grünen Eiern eine Schierlampe gekauft werden sollte. Durch die dunklere Farbe und der etwas dickeren Schale, ist das Innere des Eis bzw. die Entwicklung des Embryos sehr schwer zu erkennen. Bei weißen Bruteiern muss nicht unbedingt eine spezielle Schierlampe gekauft werden. Hier reicht eine Taschenlampe aus, die eine starke Leuchtkraft besitzt. Mit dieser können die Eier problemlos beleuchtet werden und die Entwicklung des Embryos ist mühelos zu erkennen.
Wie wird ein gut geeignetes Brutei erkannt?

Generell ist es wichtig, dass die befruchteten von den unbefruchteten Eiern unterschieden werden können. So auch im späteren Verlauf die abgestorbenen von den noch lebenden Eiern zu trennen. An Hand dessen können die nicht brauchbaren aussortiert werden, damit die gesunden Küken mehr Platz haben, wenn sie schlüpfen sollten.
Somit wird in den folgenden Abschnitten näher erläutert, an welchen Merkmalen die perfekten Bruteier erkannt werden können.

Ist das Ei befruchtet oder unbefruchtet?
Tag 5 bis 7:
Wie bereits erwähnt, beginnt das Schieren der Eier zwischen dem 5. und 7. Tag. Helle bzw. weiße Eier können schon ab dem 5. Tag den Prüfungsprozess durchlaufen. Bei den dunklen Bruteiern ist es sinnvoller dies erst am 7. Tag durchzuführen.
Entwickelt sich das Ei nun, wie es vorgesehen ist, so ist ein Netz aus Blutgefäßen zu erkennen. In der Mitte ist ein Keim zu sehen, der den Embryo darstellt. Hier kann davon auszugehen sein, dass das Ei gesund sowie befruchtet ist.
Sind allerdings weder Blutadern zu sehen noch ein Embryo, so ist es wahrscheinlich unbefruchtet. Ist, wie in diesem Fall, beim Schieren keine Entwicklung erkennbar so sollte das Ei erstmal markiert werden. Dazu eignet sich ein Bleistift. Nach ein paar Tagen sollte das Schieren für die markierten Eier wiederholt werden. Ist immer noch keine Entwicklung zu sehen, kann es aussortiert werden, da es dann mit hoher Wahrscheinlichkeit unbefruchtet ist.

Tag 10:
Ab dem 10. Tag sind nun die Bewegungen des Kükens sichtbar. Schließlich sind sie in kurzer Zeit sehr schnell gewachsen und beanspruchen dadurch den größten Teil des Eiinhalts. Werden die Bruteier wieder zum Schieren aus dem Brutapparat genommen, so sieht man Küken, die sich bewegen oder die schlafen.
Allerdings ist das Schieren am 10. Tag nicht zwangsläufig notwendig. Schließlich sollen die Eier nicht häufig herausgenommen werden, um Schäden zu vermeiden.

Tag 14:
Nun ist das Küken so viel gewachsen, dass es den kompletten Platz im Ei einnimmt. Zu diesem Zeitpunkt wird das Schieren ein letztes Mal durchgeführt. Hier wird geguckt, ob manche Küken eventuell abgestorben sind.
Sind sie gesund, erkennt man beim Schieren des Bruteis nur noch eine Luftblase am stumpfen Ende des Eis. Dies dient dazu, dass das Küken während des Schlüpfens einen ausreichenden Luftvorrat zum Atmen besitzt.

Ist das Ei abgestorben?

Sind die Brutbedingungen ideal, sollten die kleinen Küken im Ei schnell wachsen und sich prächtig entwickeln. Allerdings kann es trotzdem vorkommen, dass manche Embryonen oder Küken im Ei sterben. Auch wenn alle Voraussetzungen für eine optimale Brut erfüllt worden sind.
Es ist sehr wichtig, dass diese abgestorbenen Eier sofort aus dem Brutapparat herausgenommen werden. Die Eier nehmen schließlich den gesunden Küken beim Schlüpfen viel Platz weg. Doch noch gefährlicher sind die Gase, die die abgestorbenen Eier freisetzen. Die Gase sind schädlich für die noch gesunden Bruteier und gefährden dadurch die Schlupfrate der gesamten Brut.

Die abgestorbenen Eier können an Hand gewisser Merkmalen ganz leicht erkannt werden.
1. Blutring
Es bildet sich ein Blutring, welcher auch als Hexenring bezeichnet wird. Es ist ein rötlicher Ring in Form eines Kreises im Inneren zu sehen. Dies ist eines der sichersten Merkmale, dass das Ei definitiv abgestorben ist.
2. Schwefelgeruch
Ist das Ei abgestorben, so riecht es nach einigen Tagen sehr intensiv nach Schwefel.
3. Dunkles Eiinneres und Luftblasen
Sind beim Schieren untypisch große Luftblasen zu sehen, die sich beim Drehen des Eis überall hinbewegen, so ist es abgestorben. Wenn es zusätzlich sehr dunkel ist, ist dies ein weiteres Zeichen.

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