Legenot bei der Henne

Handeln Sie schnell!
ernstzunehmende und bedrohliche Erkrankung

Im legefähigen Alter legen die Hennen auch ohne Zutun eines Hahns regelmäßig Eier. Dies gehört zu dem natürlichen körperlichen Zyklus einer Henne und hängt grundsätzlich mit der Fortpflanzung zusammen. Wobei Küken natürlich nur aus befruchteten Eiern schlüpfen können.
Es kann jedoch dazu kommen, dass das Ei nicht gelegt werden kann und auf dem Geburtsweg stecken bleibt. Die so genannte Legenot ist eine ernstzunehmende und bedrohliche Erkrankung bei Hühnern. Da das Tier schlimmstenfalls daran sterben kann, sollten Sie schnell reagieren.
Wie Sie Ihrem Vogelweibchen helfen können und wie es überhaupt zu diesem Problem kommen kann, gehen wir hier auf den Grund.

Was heißt Legenot?

Dass die Hennen mal weniger oder keine Eier legen, ist im Grunde nichts Besorgniserregendes. Ist die Henne zu jung, ist sie einfach noch in keinem legefähigen Alter. Ist sie zu alt, lässt die Legeleistung nach oder setzt komplett aus.
Auch im Herbst und Winter, wenn die Temperaturen sinken, ist es ganz natürlich, wenn weniger Eier gelegt werden, da die Hühner die Energie in den Kälteausgleich stecken.
Ist die Henne jedoch in einem legefähigen Alter und weist zusätzlich weitere Symptome auf, auf welche im Folgenden näher eingegangen wird, müssen Sie sich dringend an einen Tierarzt wenden.
Wenn die Henne Eier produziert, diese aber zwischen der Gebärmutter und der Kloake (in dem Geburtskanal) stecken bleiben, können sie nicht gelegt werden. Trotz größter Anstrengungen des Vogelweibchens und Versuchen das Ei hinauszudrücken gelingt ihr das nicht. Trotz dem feststeckenden Ei werden weiterhin Follikel im Huhn produziert, sodass es durch die nachfolgenden Eier „vollgestopft“ wird. Das wird schnell schmerzhaft und gefährlich. Wenn sie nicht schleunigst Hilfe erhält, führt das zum Tod.
Die Legenot kommt bei allen Vogelarten vor und ist ein lebensbedrohlicher Zustand.

Wie erkannt man Legenot?

Um die Legenot frühzeitig zu erkennen und Ihrer Henne unnötig langes Leid zu ersparen, sollten Sie auf die typischen Symptome achten.

  • Die Henne sitzt aufgeplustert am Boden und versucht erfolglos zu pressen.
  • Sie wippt manchmal mit dem Schwanz.
  • Sie hält ihre Augen geschlossen und wirkt apathisch und erschöpft.
  • Sie verweigert die Futter- und Nahrungszufuhr.
  • Die Henne kehrt immer wieder in den Nistkasten zurück, wo jedoch keine Eier liegen.
  • In der Umgebung der Henne finden sich am Boden ggf. Blutspuren.
  • Der Gang der Henne erinnert an einen Pinguin
  • Beim Abtasten stellen Sie fest, dass sich ihr Bauch sehr hart anfühlt. Evtl. werden Sie auch ein Ei ertasten können. 
Welche Ursachen hat Legenot?

Die Legenot kann auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. Damit die Henne richtig behandelt werden kann, muss der korrekte Ursprung festgestellt werden. Hier sind einige mögliche aufgeführt:

Nährstoffmangel
Da dieser Ursprung am einfachsten zu lösen ist, sollten Sie auch als erstes checken, ob Ihre Hühner eine ausgewogene Ernährung erhalten.

Wenn das Tier nicht das richtige Futter erhält und an einem Nährstoffmangel leidet, also zum Beispiel zu wenige Vitamine und Mineralstoffe erhält, ist es vielleicht schlicht und weg zu schwach, um das Ei herauszupressen.

Ein Selenmangel oder Vitamin E Mangel kann auch dazu führen, dass die Legedarm-, oder Kloakenmuskulatur geschwächt oder gelähmt ist.

Eine Schwäche oder gar Lähmung der Legedarm- beziehungsweise Kloakenmuskulatur lässt sich oft auf einen Selen- oder Vitamin E-Mangel zurückführen.

Eiweißmangel kann ebenfalls Probleme beim Eierlegen verursachen. Besonders im Sommer kann dieser leicht entstehen, wenn sich die Hühner die Bäuche mit leckerem frischem Obst, Gräsern und Kräutern vollschlagen, sodass sie dann einfach kein Eiweiß mehr fressen. Um dem entgegenzuwirken können Sie im Sommer beinah halb so viel eiweißreiches Legemehl dem normalen Futter beimischen. Magerquark und getrocknete Insekten bieten ebenfalls eine extra Portion Eiweiß.

Auch wenn das Huhn nicht ausreichend Kalzium erhält, kann das die Legenot auslösen. Dieses Vitamin wird in ausreichender Menge gebraucht, um die Eierschale bilden zu können. Bei einem Kalzium-Mangel bleibt die Schale zu weich, sodass das Ei sich im Eileiter verformt und kurz vor der Kloake stecken bleibt.

Zu hohe Legeleistung
Zu den zuvor genannten Mangelerscheinungen kann es auch kommen, wenn die Hennen wegen Legezwang so viele Eier legen, bis sie völlig erschöpft sind und die Reserven an Nährstoffen verbrauchen.
Auch der Legeapparat ist überfordert und beeinträchtigt.

Gegebenheit des Eis
Es kommt auch vor, dass die Form, die das Ei annimmt (z.B. wie bereits beim Kalzium-Mangel erwähnt) hinderlich für das Huhn beim Legen ist. Es hat sich zum Beispiel auch einfach zu groß entwickelt und hat den Weg verstopft.

Der natürliche Prozess der Eierablage wird also auch durch die Veränderung der Eierschale herbeigeführt. Die Schale ist zu dünn (Windeier), rau oder brüchig. Bei s.g. Schichteiern ist das Schalenmaterial und Entzündungssekret geschichtet.
Die Lage des Eis kann ebenfalls problematisch werden und gelangt nicht zum Ausgang, wenn es quer liegt.

Alter der Henne
Das Alter der Henne ist ein wichtiger Faktor dafür, ob die Henne gekonnt ein Ei legen kann. Wenn die Henne noch zu jung ist, ist der Legeapparat noch nicht genug ausgebildet. Manche Hühnerrassen sind erst nach 6 Monaten bereit zum Eierlegen.
Ab der Legereife können sie noch einige Jahre Eier legen. Werden sie älter legt die Legeleistung nach und stoppt dann abrupt. Wenn Sie dauerhaft frische Eier haben möchten, sollten Sie deshalb Ihre Legehennen nicht alle auf einmal anschaffen, sondern nach und nach junge Hennen in die Schar bringen.

Die Temperatur
Das Wetter und die Temperatur haben großen Einfluss auf die allgemeine Legeleistung. Bricht das Wetter plötzlich ein, sodass es dunkel und nasskalt wird, wird auch der Ablauf des Legens gestört. Bei niedrigen Temperaturen verkrampfen sich die Muskeln des Legedarms und das Ei kann nicht ordentlich abtransportiert werden.

Auch wenn der Wetterumschwung von kalt zu warm und umgekehrt zu stark ist, stresst das die Hennen, da sie versuchen dagegen anzukämpfen, also entweder sich abkühlen oder aufwärmen wollen und daher auch nicht entspannt Legen können. Sorgen Sie daher für einen angenehmen Ausgleich der Temperatur. Im Winter könnte da eine Wärmequelle im Stall helfen (ohne jedoch die Hennen wiederum plötzlichen Temperaturschwankungen im Auslauf auszusetzen) und im Sommer für Belüftung im Stall sorgen (Achtung: Zugluft vermeiden und vor Fressfeinden schützen).

Dicke Henne
Verfettung und Bewegungsmangel führen ebenfalls zu Problemen bei der Legeleistung. Bei starkem Übergewicht verfetten die inneren Organe und somit auch der Legeapparat, wodurch es zu eng für das Ei wird, um problemlos herauszukommen.

Erkrankungen des Legeapprats
Nach Beginn der Legereife sind die Hennen anfällig an dem so genannten Egg Drop Syndrom zu erkranken. Es handelt sich dabei um eine ansteckende Eileiterentzündung, die sich schnell auf den gesamten Bestand ausbreiten kann. Ein Atadenovirus verursacht dabei vorübergehend eine Entzündung im Legeapparat.

Außer dass die Legeleistung dadurch in Mitleidenschaft gerät, verschlechtert sich auch die Eischalenbildung, sodass vermehrt Windeier, deformierte, brüchige, raue, depigmentierte und / oder hellschalige Eier produziert werden.
Es kann zwar gegen die Erkrankung geimpft werden, oder die Dauer der Erkrankung von maximal 6 Wochen abgewartet werden. Die Hennen müssen eine gute Mineralstoff- und Spurenelementversorgung erhalten.

Milbenbefall
Die Milben stören die Legetätigkeit ganz enorm. Bei warmen sommerlichen Temperaturen kommt es zu einer Massenvermehrung der kleinen Parasiten im Hühnerstall besonders der roten Vogelmilbe. Diese versteckt sich tagsüber, wird jedoch nachts aktiv und ernährt sich vom Blut der Hühner. Der starke Blutverlust schwächt die Hennen und nimmt ihnen die Energie zum Legen. Wenn die Hennen im Sommer bei Einbruch der Dunkelheit nur widerwillig in den Stall gehen, könnte dies ein Anzeichen für Blutsauger sein. Neben einer gründlichen Reinigung schafft Kieselgur gut Abhilfe, wenn Sie das Pulver auf alle Flächen und auf die Hühner geben. (Achtung: Weder Sie noch die Hennen sollten das Pulver beim Ausschütten in die Augen bekommen oder einatmen.)

Henne in der Mauser
Die Mauser ist eine Umstellung der Hormone, bei welcher das Gefieder regelmäßig erneuert wird. Für diesen Prozess wird viel Energie aufgebraucht, sodass die Hennen einerseits weniger Eier legen, aber auch zusätzliche Nährstoffzufuhr benötigen, um die Eierschalen gut produzieren zu können. Geben Sie also etwas Kalk, Muschelgritt, oder Eierschalen zum Futter. Auch spezielles Legehennenfutter, eiweißreiches Legemehl und Bierhefe sind in dieser Zeit gut geeignet, um sie optimal zu versorgen.

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Maßnahmen bei Legenot

Wenn Sie Legenot bei einer Henne vermuten, sind Sie auf der sicheren Seite, wenn Sie diese schnell zum Tierarzt bringen. Er kann am besten feststellen welche Ursache dem zugrunde liegt und ob ggf. eine virale oder bakterielle Infektion behandelt werden muss oder der Kreislauf stabilisiert werden muss.
Hilfe bei Legenot kann aber auch durch Hausmittel gleistet werden, sofern eine schwerwiegende Erkrankung als Ursache ausgeschlossen werden konnte. Oft kann man damit schon die Sache kurzfristig klären.

Wärme wirkt entspannend
Eine Wärmelampe / Rotlichtlampe kann dem Huhn dabei helfen die Muskeln zu entspannen, um das Ei legen zu können.
Wohltuende Wärme kann auch erzeugt werden, indem Sie feuchte, heiße Tücher über den Käfig legen.
Auch ein angenehm warmes Bad hilft oft, sofern die Henne freiwillig mitspielt. Zu einem Bad gewaltsam gezwungen werden darf es nicht. So eine große Portion Stress braucht sie in dieser Situation nicht.

Massage
Eine sanfte Massage des Bauches, kann der Henne auch helfen die Muskeln zu entspannen und das Ei nach draußen zu befördern. Führen Sie das nur durch, wenn Sie Fingerspitzengefühl haben. Wenn Sie zu viel Druck ausüben, können Sie das Ei zum Platzen bringen und die Henne schwer verletzen.

Schmieren
Wenn der Vogel sich stressfrei einfangen lässt, können Sie die Kloake vorsichtig mit Öl, Vaseline oder Melkfett einschmieren, damit das Ei besser flutschen kann.
Helfen diese Versuche nicht weiter, kann nur der Tierarzt helfen, welcher das Ei entweder vorsichtig aufsticht und auslaufen lässt, um es zu entfernen, oder er setzt ein krampflösendes Mittel ein. 

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Lässt sich Legenot vorbeugen?

Legenot kommt oft vor, sodass jeder Hühnerhalter sich früher oder später damit auseinandersetzen muss.
Sie können die Wahrscheinlichkeit jedoch zumindest verringern, indem Sie Präventivmaßnahmen treffen, welche stets optimale Haltungsbedingungen bedeuten.

  • Stets sauberer und desinfizierter Stall
  • Regelmäßige Ausstreu von Kieselgur (gegen Parasiten)
  • Die Legeleistung der Hennen nicht überstrapazieren
  • Gesunde und ausgewogene Ernährung
  • Spezielle Ernährung im Winter, beim Mausern, bei Abgeschlagenheit, etc.
  • Viel Platz für Bewegung im Freigehege gegen Verfettung
  • Für ausgeglichene Temperatur sorgen
  • Stressfaktoren, wie Platzmangel im Stall, Langeweile, etc. vermeiden

Haben Sie auch stets ein Auge auf die Hennen, die die besonders von der Legenot betroffen sind.
Manche Rassen sind mehr betroffen. Legehybride, die besonders viele Eier legen haben auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass ein Ei mal stecken bleibt. Auch Vögel die besonders große Eier legen. Hühner, die braune Eier legen, sind außerdem öfter davon betroffen als Hennen mit weißen Eiern.

Grundsätzlich sind auch schwächere Tiere eher davon betroffen, wie Junghennen, ältere Hennen und Geflügel, welches kränkelt.

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