Hühnervoliere

Freilaufgehege mit Schutz
Hühnervoliere als luxuriöses Freilaufgehege

Hühnervoliere sind nicht etwa deshalb luxuriös, weil Sie mit Edelmetallen und Edelsteinen versehen sind, sondern schlichtweg, weil sie sehr geräumig sind und die Hühner von allen Seiten und von oben vor Fressfeinden schützen.
Wenn Sie gut fliegende Hühnerrassen halten, können Sie außerdem sicher sein, dass diese aus einem Hühnervoliere keinesfalls ausbüxen können. Vorausgesetzt natürlich, dass die Voliere hochwertig ist.
Beim Kauf einer Hühnervoliere müssen deshalb bestimmte Kriterien beachtet werden. Auch wenn Sie eine Voliere selbst bauen möchten, gilt es bereits bei der Planung und beim Bau bestimmte Aspekte zu beachten, damit Sie über viele Jahre hinweg Freude daran haben und die Hühner geschützt bleiben.
In diesem Artikel werden Sie erfahren, was eine hochwertige Hühnervoliere ausmacht und wissen, auf welche Schwachstellen Sie achten müssen. Außerdem erklären wir in einer Schritt-für-Schritt Anleitung, wie Sie eine Hühnervoliere selber bauen und gestalten können.

Die Planung der Hühnervoliere

Zuerst möchten wir definieren, was eine Hühnervoliere überhaupt ausmacht.
Eine Voliere ist ein großer Käfig, welcher den Vögeln einen Freiflugraum ermöglicht und durch das Drahtgerüst einen optimalen Schutz vor Fressfeinden am Boden und aus der Luft bietet.
Die Bestandteile einer Hühnervoliere sind das Hühnerhaus, der überdachte Auslauf und optional ein angrenzender Hühnergarten, welcher mit einem Geflügelzaun umzäunt ist. Ein Hühnergarten wird z. B. angebaut, wenn die Voliere nicht groß genug ist, damit die Tiere genug Auslauf haben oder die Bodenfläche der Hühnervoliere ansonsten zu sehr abgegrast wäre.
Wie groß muss eine Hühnervoliere also sein, um den Hühnern einen Freiflugraum zu ermöglichen und gleichzeitig Platz in Ihrem Garten oder auf Ihrem Hof zu haben? Nun, da die meisten Hühner keinen überaus hohen Drang zu fliegen haben, reicht diesen flugfaulen Geschöpfen bereits eine kleinere Grundfläche von etwa 5m² pro Huhn, einer gewöhnlichen Rasse und Größe.
Auf einer Fläche von 15 m² lässt sich eine kleine Schar von etwa 3-4 Hühnern je nach Rasse und Größe halten. Allerdings müssen dabei die Bodengegebenheiten berücksichtigt werden, auf die wir später im Detail zu sprechen kommen.
Je größer die Hühnervoliere werden soll, mit desto höheren Kosten müssen Sie auch rechnen. Nicht nur beim Kauf, sondern auch bei der selbst gebauten Voliere steigen die Materialkosten für Zäune, Latten, Fundament etc. Bei einer kleinen Voliere sind die Hühner aber je nach Anzahl ggf. beengt und haben auch die Wiese schnell abgegrast und durchgescharrt.
Die Alternative wäre also eine kleine Voliere mit einem anderen Bodenbelag und einem angrenzenden mobilen Hühnergarten (welcher aber einen geringeren Schutz bietet), oder eine größere und evtl. erweiterbar Hühnervoliere.
Was die richtige Entscheidung ist, hängt von den jeweiligen Bedürfnissen und Kapazitäten des Hühnerhalters ab und muss deshalb bei der Planung sorgfältig abgewägt werden.
Wichtig: Bevor Sie sich daran machen, den Bau / Kauf und die Einrichtung der Hühnervoliere umzusetzen, ist es sehr wichtig, dass Sie zuvor beim Bauamt nachfragen, ob Sie denn eine Baugenehmigung benötigen, damit es später zu keinen Problemen kommt und Ihre Mühe und Investitionen schlimmstenfalls vergebens waren.
Alles Weitere, was bedacht werden muss im Folgenden.

Hühnervoliere selber bauen

Wenn Sie handwerkliches Geschick und ein grundlegendes Verständnis von Statik mitbringen, dann können Sie eine Hühnervoliere auch selbst bauen. Für diesen Fall möchten wir Ihnen eine kleine Schritt-für-Schritt Anleitung zum Bau einer Hühnervoliere an die Hand geben.

  1. An erster Stelle steht immer die Planung der Größe, der Gegebenheiten usw. sowie das Telefonat mit dem Bauamt.
  2. Steht das Konzept, wird das Material für die Hühnervoliere besorgt. (Wir gehen später noch genauer darauf ein, welches Material für dieses Projekt verwendet werden kann.)
  3. Nun wird die künftige Fläche ganz exakt abgesteckt oder farblich markiert, dort wo die Hühnervoliere später den Platz einnehmen wird.
  4. Wie auch bei einem Hausbau fängt man bei einer Voliere mit den „Fundament“ an. Die Hühner sollen sich später schließlich nicht einfach herausbuddeln können. Das Fundament ist in dem Fall der Rahmen, der in einen abgesenkten Schacht im Boden eingelassen wird. Dieser wird mit einem Spaten ausgegraben. Achten Sie darauf, diesen eben zu graben, wofür Sie eine Wasserwaage verwenden.
  5. Möchten Sie ein Dach bauen, müssen Sie auch einplanen die Pfosten dafür tief genug einzugraben, damit es stabil ist.
  6. Nun werden Tiefbausteine oder Rasenborde eingesetzt, indem Beton darunter, vor und hinter den Bord gegeben wird, damit diese nicht kippen können. Auch hier wird eine Wasserwaage verwendet, damit der Bord gerade ist und sich die darauf zu setzenden Steine nicht verkanten.
  7. Die Pfosten werden im Abstand der jeweiligen Größe der Zaunfelder in den Beton gesetzt. Pfosten aus Holz werden unten mit Bitumen angestrichen, damit es vor Verwitterung geschützt ist.
  8. Nachdem der Beton komplett getrocknet ist, können Sie die Zaunfelder an den Pfosten befestigen. Dies ist das Gerippe der Voliere, welches mit Draht bespannt wird.
  9. Der Zaun wird oben und unten am Draht ordentlich fixiert, sodass keine Schlupflöcher entstehen und weder die Hühner hinaus noch Fressfeinde hineingelangen können.
  10. Wenn Sie eine Überdachung für die Voliere möchten, wird diese nun angebracht.
  11. Im abschließenden Schritt können Sie sich um die Bepflanzung und danach auch um den Bodenbelag bzw. die Einstreu und sonstige Einrichtung kümmern, bevor die Hühner in ihr neues luxuriöses Gehege gelassen werden.
Praktisches Zubehör für Ihre Voliere
Welcher Boden wird für die Hühnervoliere verwendet?

Wie bereits erwähnt, kommt ein Naturboden bzw. eine Wiese als Boden für eine kleine Hühnervoliere nicht infrage, da diese die enorme Beanspruchung der scharr- und pickfreudigen Tiere nur wenige Tage standhält. Ein Naturboden ist somit nur für weitläufige Hühnervoliere geeignet.
Alternative Varianten:

Steinplatten: Werden Pflastersteine, Terrassenplatten oder andere Steinplatten als Bodenbelag in der Hühnervoliere verlegt, sind diese langlebig und können sehr leicht gereinigt werden, wodurch Parasiten gut vorgebeugt werden kann. Außerdem können auf dem stabilen Untergrund Tränken und Futterbehälter gut aufgestellt werden.
Der Nachteil ist jedoch, dass die Hühner dem Scharrtrieb auf einem Steinboden nicht nachkommen können und dass dieser im Winter die Kälte auf die Hühnerfüße überträgt. Ein Steinbodenbelag eignet sich also nur für den Sommer und das bedingt, sofern die Hühner noch einen anderen Bereich zum Scharren haben.

Gemisch aus Stein und Erde: Hierbei werden auf dem erdigen Naturboden großzügig mittelgroße, runde Steinchen verteilt. Mithilfe dieser kann der Regen besser abgeleitet werden und die Hühner haben die Möglichkeit, ausgiebig zu scharren.
Der Nachteil ist, dass es eine Herausforderung ist, diesen Boden sauber zu halten. Damit sich keine Parasiten und andere Krankheitserreger ausbreiten, muss dieser regelmäßig vom Kot befreit und mit Kalk bestreut werden.

Rindenmulch: Die Einstreu aus Rindenmulch ist relativ günstig und enthält Gerbsäure, mit welcher die Parasitenbildung gut vermieden werden kann. Auch kann diese einfach im Kompost entsorgt werden, auch wenn die Kompostierung etwas länger dauert.

Sand: Ein Untergrund aus Sand ist besonders im Sommer ideal, da er von den Hühnern zum Scharren und Sandbaden verwendet werden kann. Außerdem ist die Reinigung einfach, da entweder der vereinzelte Kot leicht herausgesiebt werden kann, aber auch die Sandschicht leicht ausgetauscht werden kann. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Milben Sandbänke als Aufenthaltsort als unangenehm empfinden und eher meiden.

Fazit: Die optimale Lösung ist es, unterschiedliche Einstreuarten miteinander zu kombinieren, sofern es die Größe der Hühnervoliere es zulässt. So könnten Sie zum Beispiel zwei Bereiche in der Voliere einrichten, welche auf der einen Seite mit den leicht zu reinigenden Steinplatten ausgelegt ist und auf der anderen mit Sand, welcher dem Scharr- und Sandbadevergnügen der Hühner dient. Haben die Hühner zusätzlich einen Zugang zu einer saftigen Wiese, steht dem Hühnerglück nichts im Wege.

Materialien der Rahmenkonstruktion der Hühnervoliere

Es gibt verschiedene Möglichkeiten bei der Wahl der Materialien für die Rahmenkonstruktion. Die gängigste sind Metallrohre oder -stangen und Holzbalken.
Ein Rahmen aus Metall ist eine sehr stabile und langlebige Variante, erfordert aber fortgeschrittener Handwerklicher Fähigkeiten, da die einzelnen Rohre für die Konstruktion an den Enden zusammengeschweißt werden müssen. Auch ist Metall teurer als Holz.
Holzbalken sind da in der Verarbeitung schon etwas einfacher, da sie mit U-Nägeln fixiert werden.
Welches Holz Sie für Ihre Voliere verwenden, ist Geschmackssache. Oft wird Fichte, Tanne oder Kiefer verbaut. Je nachdem, wie groß die Voliere werden soll, werden 4, 6 oder 8 cm starke Balken verwendet. Beliebt ist auch Rundholz von etwa 6-8 cm Stärke, welches z. B. aus Stämmen junger Fichten geschnitten wird. Es kreiert eine sehr natürliche und charmante Optik.
Wir legen Ihnen ans Herz, das Holz zuerst bei einem Förster, Sägewerk oder Holzhandel in der Nähe anzufragen, bevor Sie den Weg in den Baumarkt unternehmen. Oft erhalten Sie dort bessere Qualität zu einem viel günstigeren Preis. Manche bieten auch an, das Holz bereits imprägniert zu liefern. Falls Sie sich dies sparen möchten, raten wir unbedingt dazu, dies selbst nachzuholen, damit das Gerüst länger der Witterung trotzen kann. Je nachdem wie viel Glück Sie mit Ihrem Einkauf haben und wie groß die Voliere werden soll, können Sie bei dem Holzeinkauf mit etwa 300-500 € rechnen.
Vergessen Sie bei der Höhe der Balken nicht, die Zentimeter hinzuzuaddieren, die im Boden versenkt werden.

Material, um die Hühnervoliere zu bespannen

Beim Bespannen des Hühnervoliere-Gerüstes gibt es verschiedene Möglichkeiten, die sich in der Preisklasse, Haltbarkeit und Stabilität unterscheiden.

Die Maschenweite des Hühnerzauns
Zunächst wollen wir aber klären, welche Maschenweite für ein Hühnergehege geeignet ist.
Hier ist der Einsatzzweck wichtig. Bei einem grobmaschigen Zaun, welcher stabil ist, können ausgewachsene Hennen nicht ausbüxen und normale Fressfeinde (z. B. Fuchs, Wiesel, Marder etc.) nicht eindringen. Möchten Sie aber auch Küken halten und Kleintiere wie Mäuse davon abhalten, sich an dem Hühnerfutter zu bedienen, dann empfehlen wir engmaschige Zäune / Netze von etwa 1-1,3 cm.
Möchten Sie die Hühnervoliere auch nach obenhin mit keiner geschlossenen Überdachung, sondern mit einem Gitter oder einem Netz bespannen, ist es ratsam, hierfür die weitmaschige Varianten zu verwenden. Im Winter kann der Schnee bei engen Maschen nicht so gut durchfallen, woraufhin sich eine Schneedecke bildet und das Überdachungskonstrukt zum Einstürzen zwingt.

Material Auswahl
Die kostengünstigste Variante ist das Bespannen des Gerüstes mit einem gewöhnlichen, stabilen Netz. Dieses sollte aber nicht so leicht durchgebissen, durchgepickt oder aufgerissen werden können, da sonst das ganze Projekt seinen Zweck verfehlt. Wenn Sie sich für ein Netz entscheiden, dann sollten Sie es regelmäßig auf Beschädigungen überprüfen und ausbessern.
Es kann auch ein Maschendrahtzaun verwendet werden, der ebenfalls recht günstig ist. Zu diesem gibt es oft auch passende Pfosten zu kaufen. Achten Sie darauf, den Zaun hinterher ordentlich zu spannen, damit dieser nicht durchhängt.
Es gibt auch spezielle Voliereabdecknetze / Volieredrahtgitter, welche eigens für den Zweck der Bespannung von Volieren produziert werden und durch ihre Feinmaschigkeit und Stabilität optimal vor Fressfeinden schützen.
Je nachdem, welcher Draht für eine Hühnervoliere gewählt wird, unterscheidet sich der Preis etwas. Etwa 0,8-1,2 cm starke Drähte eigenen sich grundsätzlich sehr gut, um die Fressfeinde den Hühnern dauerhaft vom Hals zu halten.
Eine absolut robuste, jedoch etwas teurere Alternative ist der Stabmattenzaun /Stabgitterzaun, der meist verwendet wird, wenn auch das Gerüst aus Metall errichtet wurde. Zu dem Stabmattenzaun gibt es also entsprechende Pfosten, da diese sehr massiv sein müssen, um das hohe Gewicht des Zauns zu halten. Die Anbringung ist einfach, indem dieses einfach an die Pfosten geschraubt wird. Die Abstände im Gitter sind aber größer als bei einem Volierenetz, sodass Sie unten ggf. einen Streifen eines feinen Netzes zusätzlich anbringen müssen, wenn sich Küken in Ihrer Schar befinden.

Ganz gleich, für welche Variante Sie sich entschieden haben, wird der Zaun nach untenhin gut abgesichert, damit sich niemand durchwühlen, -scharren, oder -beissen kann.

Die Überdachung einer Hühnervoliere

Nachdem die Hühnervoliere von allen Seiten bespannt wurde, geht es an die Überdachung. Hierbei gibt es ebenfalls verschiedene Möglichkeiten. Egal für welche Sie sich aber entscheiden, ist es immens wichtig, dass diese entweder die Schneelast problemlos tragen kann und der Schnee durch eine Schräge vom Dach sicher herabrutschen bzw. der Regen abfließen kann oder durch Lücken bzw. Maschen durchfallen kann.

Vollständige oder teilweise Überdachung
Sie können die Hühnervoliere entweder vollständig überdachen oder aber nur einen Teil. Dies wird meist nur bei größeren Volieren umgesetzt, um hohe Bepflanzungen (Bäume, Sträucher, Büsche) integrieren zu können. Dies schafft eine besonders natürliche Umgebung und ergänzt, je nach Bepflanzung sogar die Ernährung z. B. durch Beeren, Fallobst etc.
Die vollständige Überdachung hat hingegen zum Vorteil, dass sowohl die Hühner als auch die Einstreu trocken und sauber bleiben, natürlich sofern die Überdachung nicht aus einem Netz oder Gitter besteht. Außerdem hält solch ein durchgängiges und undurchlässiges Dach den herabfallenden Kot von Wildvögeln aus dem Gehege. Dieser ist nämlich oft mit einem Parasiten infiziert, mit dem sich die Hühner anstecken können.

Überdachung mit Dachplatten
Die Hühnervoliere kann mit Dachplatten z. B. aus Wellblech, Doppelstegplatten oder Feuchtraum-OSB-Platten mit Dachpappeverkleidung.
Achten Sie beim Wellblech darauf, dass zwischen der „Welle“ und dem Zaun keine Schlupflöcher für Fressfeinde offenbleiben. Diese werden also am besten noch zusätzlich verkleidet oder anderweitig gesichert. Selbiges gilt für transparente Wellplatten aus Kunststoff (PVC), die gleichzeitig robust und leicht sind.
Bei den Doppelstegplatten sollten Sie bei der Wahl des Kunststoffs darauf achten, dass dieser witterungs- bzw. UV-beständig ist. Die meisten verwenden Polycarbonat (PC) – Stegplatten, diese sind aber nur zu etwa 85 % lichtdurchlässig und weniger UV-beständig. Dieses Material lässt UV-Strahlen durch und wird nach einigen Jahren matt und vergilbt und verliert seine bruchfeste Eigenschaft. PC wird daher nur mit einer extra UV-Schutzbeschichtung für den Außenbereich empfohlen.
Acryl hingegen ist ebenfalls hagelfest, jedoch UV-beständig und lichtdurchlässiger als Glas. Die Hühner haben also volles Tageslicht und Wärme, können aber keinen Sonnenbrand bekommen. Auf dieses Plexiglas gibt es vom Hersteller meist sogar bis zu 30 Jahre Garantie, dass das Material im Außenbereich nicht vergilbt und verwittert.
Achtung: UV-B-Strahlen werden beim Huhn genauso wie beim Menschen benötigt, um Vitamin-D zu bilden. Schirmen Sie dieses also durch ein Acryldach von den Hühnern ab, sollten sie täglich für eine kurze Zeit in ein Gehege ohne Überdachung gelassen werden.

Dachplatten anbringen:
Die Pfosten für das Dach sollten in der Erde versenkt und zementiert sein, damit sich das Dach beim nächsten Sturm nicht gleich lösen und davonfliegen kann. Alle Befestigungen des Daches müssen also akkurat und stabil angebracht sein.
Wenn es sich um eine niedrige und kleine Hühnervoliere handelt, können Sie die Dachplatten anstellen auf Pfosten ausnahmsweise auch direkt auf den Zaunpfosten verankern.
Vergessen Sie nicht, das Dach mit einem leichten Gefälle anzubringen, damit das Tau- und Regenwasser abfließen kann und der Schnee vom Dach gleiten kann. Dies ist sehr wichtig, da sonst Einsturzgefahr besteht und Ihre Hühner unter dem Dach und den Schnee- bzw. Wassermassen begraben werden könnten.
Handelt es sich um eine besonders große Voliere, werden zusätzliche Stützpfosten und ggf. Querbalken und Lattungen zur Auflage der Dachplatten errichtet.
Wie Sie sehen, erfordert der Bau einer solchen Überdachung fortgeschrittene handwerkliche Fähigkeiten, grundlegende Statik-Kenntnisse sowie einen finanziellen Einsatz von weiteren hunderten Euro.

Überdachungsalternativen
Alternativ kann die Voliere entweder ganz ohne Überdachung bleiben, was dann aber eher zu einem Freilaufgehege wird, oder aber Sie entscheiden sich für eine durchlässige Überdachung, welche leichter umzusetzen ist.
So können Sie sich zum Beispiel einen Hühnerstall kaufen, welcher ggf. sogar ein angebautes Dach hat und diesen in die Voliere stellen.
Zwischen dem Hühnerstall und dem Zaun wird dann ein einfaches Geflügelnetz gespannt, um Schutz gegen Fressfeinde aus den Lüften zu bieten. Auch hilft es, damit flugfreudige Hennen nicht über den Zaun fliegen und entwischen.
Sie können die Hühnervoliere auch ohne einen Hühnerstall hineinzustellen, komplett oberhalb mit einem Geflügelnetz bespannen. Jedoch sollte das Geflügel dann Zugang zum Stall haben oder eine anderweitige kleine undurchlässige Überdachung zur Verfügung haben, unter welcher sie sich vor Nässe verstecken können.
Als vorübergehende und sehr günstige Lösung gegen Greifvögel kann man auch bunte Bänder längs und quer über die Voliere spannen.

Eine Hühnervoliere kaufen

Nachdem Sie nun einschätzen können, welche Herausforderungen beim selbstständigen Bau einer Hühnervoliere auf Sie zukommen, kann es passieren, dass Sie merken, dass Ihr handwerkliches Geschick hierfür eventuell nicht ausreichen könnte oder Sie vielleicht schlicht und einfach nicht die Zeit dafür haben.
In dem Fall bietet es sich an, eine fertige Hühnervoliere zu kaufen. Diese gibt es in verschiedenen Größen und Varianten, sodass Sie sicher die passende für Ihre Schar finden werden.
Für 1-2 Hühner gibt es z. B. die mobile Version, die wie eine Art Käfig mit kleinem Hühnerstall ist. Solche kleinen mobilen Hühnervoliere lassen sich sogar mit einem Naturboden verwenden, da sie alle paar Tage leicht auf ein saftigeres Stück Wiese verschoben werden können.
Auch gibt es Voliere für eine größere Hühnerschar, die im Ausmaß, einem Gewächshaus oder Partyzelt ähneln. Diese gibt es wiederum mit einer vollständigen oder teilweisen durchlässigen Überdachung aus Gitter oder aber auch mit einer vollständigen oder teilweisen undurchlässigen Überdachung z. B. aus einer Folie. Hierbei ist es wichtig, dass die Hühner einen Zugang zum Stall haben, der Ihnen Schutz vor Wind, Kälte, Schnee, Regen und Dunkelheit bietet.

Schwachstellen einer Hühnervoliere

Achten Sie sowohl beim Bau einer Hühnervoliere, aber auch beim Kauf besonders auf die typischen Schwachstellen.
Was die Fressfeinde betrifft, sind es Schlupflöcher bei einem Wellblech, wo z. B. Marder leicht hindurchpassen, aber auch der Übergang zwischen dem Boden und den Seitenwänden, wo sich Füchse durchgraben könnten. Fenster- und Türschlitze könnten groß genug sein, sodass Ratten oder Wiesel hineingelangen können. Grundsätzlich stellen Fenster und Türen, die nicht sicher verschlossen werden können, kein großes Hindernis für hungrige Jäger dar.
Auch die Maschenweite des Zaunes sollte nicht zu weit sein, damit keine Fressfeinde hineingelangen und kleine Hühner (oder ggf. Küken) verschwinden könnten.
Andere Sicherheitsaspekte sind z. B., dass das Dach stabil ist und besonders im Winter einer gewissen Schneelast standhalten kann. Außerdem muss alles hochwertig und stabil verbaut sein, sodass sich die Tiere nirgends verletzten können (wie z. B. an einem abstehenden Draht oder einer herausragenden Schraube).
Ebenso sollten die Materialien hochwertig sein, sodass sie stabil und witterungsbeständig sind, da sie ansonsten nur kurze Freude an der Investition haben werden.

Bepflanzung in der Hühnervoliere

Zuletzt kommen wir noch kurz auf die Bepflanzung in einer Hühnervoliere zu sprechen. Diese hängt von der Größe, der Überdachung und Ihren Vorlieben ab.
Eine kleine mobile Hühnervoliere bietet kaum Gestaltungsmöglichkeiten, mit ein wenig Kreativität, lässt sich aber auch diese aufpeppen. So könnten Sie z. B. ein paar Treibhölzer hineinlegen und einen Blumentopf mit schmackhaften Kräutern oder einem kleinen Beerenstrauch hineinstellen.
Erst größere Hühnervoliere bieten genug Platz, um wirklich Bepflanzungen einzusetzen. Damit können Sie gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen:

  • Hühner mögen keine weitläufigen freien Flächen und haben durch die Bepflanzung verschiedene Möglichkeiten, Unterschlupf zu finden und sich zu entspannen.
  • Höhere, dichte Bepflanzungen bieten fabelhafte Schattenplätze und einen gewissen Windschutz.
  • Je nachdem für welche Pflanzen Sie sich entscheiden, können diese den Speiseplan der Hühner ergänzen und aufwerten, besonders weil sich um die Pflanzen herum nahrhafte Insekten und Würmer ansammeln.
  • Das Gelände wirkt mit Bepflanzung viel natürlicher und bereichert die Optik.
Um die Bepflanzung sollten Sie sich unbedingt kümmern, bevor Sie sich an den Bodenbelag machen. Denn es wird schwieriger hinterher die Löcher zu graben (besonders, wenn Sie bereits Steine verlegt haben).
Je nachdem wie groß die Fläche ist, können Sie diese idealerweise in verschiedene Bereiche aufteilen mit einer festen Bodenfläche, auf welcher die Tränken und Futterbehälter aufgestellt werden können und die Hühner auch bei nassem Wetter ohne matschiger Füße spazieren können, einer Fläche zum Scharren und Picken, Bepflanzung und Unterschlupf sowie einem Sandbad (dieses darf bei keinem Hühnerauslauf fehlen!). Auch benötigen Hühner sowohl sonnige als auch schattige Plätzchen.

Zum Thema Aufteilung und Bepflanzung im Auslauf können Sie noch weitere Tipps in unserem Artikel „Das Freilaufgehege am Hühnerstall – Sinnvoll, nur wenn richtig angelegt“ nachlesen.

Vorschläge für Bepflanzung:
Obstbäume (z. B. Apfelbaum, Pflaumenbaum, …)
Nussbäume (z. B. Haselnuss, Walnuss, …)
Beerenbüsche (z. B. Brombeere, Himbeere, …)
Kräuter (z. B. Oregano, Thymian, …)
Gräser (besonders für kleine Voliere)
Wintergrüne Bepflanzung (z. B. Bambus, Nadelbäume, …)

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