Küken schlüpfen
Alles was Sie zum Schlupf der kleinen Küken wissen müssen
In der Hühnerzucht gibt es zwei Möglichkeiten bezüglich des Schlüpfens von kleinen Küken. Zum Einen gibt es die Naturbrut. Bei dieser Variante sorgt die Henne für eine richtige Umgebung ihres Legenests für das Brüten ihrer Eier, für den Schlupf sowie im Nachhinein für das Aufziehen der kleinen Küken. Zum Anderen können Sie aber auch die Kunstbrut anstreben, bei der Sie als Hühnerhalter dafür verantwortlich sind, dass die Küken schlüpfen werden.
Sollten Sie nun bezüglich der Kunstbrut keinerlei Erfahrungen haben, so wird der folgende Artikel Ihnen dabei helfen, eine optimale Brut durchführen zu können. Sie werden somit erfahren, was Sie vorab sowie während der Brut beachten müssen, woran man erkennt, dass es zum Schlupf kommt und wie dieser abläuft. Des Weiteren erhalten Sie einen näheren Einblick zu den Punkten, die nach der Brut beachtet werden müssen, damit die Küken sich prächtig entwickeln.
Der ganze Prozess dauert sowohl bei der Kunstbrut als auch bei der Naturbrut insgesamt 20 bis 21 Tage bis die Küken schlüpfen. Bei der Naturbrut achtet die Henne auf die bestmöglichsten Umgebungsfaktoren, damit die Küken sich prächtig entwickeln können. Auch für das wochenlange Brüten ist sie zuständig. Sie wärmt dabei ihre Eier mit ihrer eigenen Körperwärme und wendet sie täglich, damit die Embryonen nicht an den Membranen der inneren Schale kleben bleiben.
Bei der Kunstbrut ist das nicht der Fall, da Sie keine Henne haben, die sich um das Nötige kümmert. Deshalb sind Sie nun für diesen Teil der Aufgaben zuständig, damit sich die kleinen Küken bestens entwickeln können.
Welche Aufgaben genau übernommen werden müssen, liegt nun an dem jeweiligen Brutautomaten, der verwendet wird. Sollte dies ein manueller sein, so ist der Hühnerhalter für das regelmäßige Wenden der Eier zuständig. Dies muss pro Tag bis zu fünf Mal per Hand geschehen und dies bis zum 18. Bruttag. Des Weiteren ist es wichtig, dass die Luftfeuchtigkeit sowie die Temperatur bis zum Bruttag konstant gehalten wird. Ebenfalls notwendig ist der tägliche Luftaustausch.
Wenn Sie nun den 18. Tag erreicht haben, muss man die Eier nicht mehr wenden. Stattdessen legt man sie auf eine Schlupfhorde, wo sie die restlichen Tage ruhen müssen bis die Küken schlüpfen. Gleichzeitig werden die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur erhöht.
Haben Sie allerdings einen vollautomatischen Brutautomaten, so wird von diesem die regelmäßige Wendung bis zum 18. Bruttag übernommen sowie die Regulierung der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit. Trotzdem ist zu raten, dass Sie auch hier regelmäßig kontrollieren, ob alles funktioniert.
Im Idealfall liegt das Küken in einer guten Schlupflage. Dabei zeigt der Oberkörper zu der Luftblase, die sich im Eiinneren befindet. Die Beine des Kükens liegen eng am Körper an und der rechte Flügel verdeckt währenddessen den Kopf.
Nun, wenn das Küken bereit ist zu schlüpfen, zieht es den Kopf langsam unter dem Flügel hervor. Dabei liegt der Schnabel zum stumpfen Ende des Eis. Von dort aus beginnt es die Schale aufzupicken. Das Küken hat auf seinem Schnabel einen kleinen Höcker, welcher als Eizahn bezeichnet wird. Diesen setzt es beim Aufpicken der Schale ein. Zudem drückt das Küken seine kleinen Beine in die andere Richtung des Eis.
Der ganze Prozess dauert etwas, da das Küken zwischendurch immer eine Pause einlegen muss, da das Aufpicken des Eis sehr viel Energie raubt. Ist die Schale endlich offen beginnt der richtige Schlupf, bei dem das Küken sich kraftvoll aus dem Ei kämpfen muss.
Hat es geschafft aus dem Ei herauszukommen, ist es sehr nass und sieht etwas glitschig aus. Deswegen muss es erstmal trocknen und ruht sich währenddessen aus.
Die Küken müssen nach den ersten 24 Stunden in einen Stall, der für Küken ausgerichtet ist, hineingesetzt werden. Er wird auch als Kükenheim bezeichnet.
Außerdem sollten die ersten geschlüpften Küken, die sich schon etwas erholt haben, sofort aus dem Brutapparat herausgenommen werden, da sie die anderen, die noch nicht geschlüpft sind, keinen Platz wegnehmen und nicht behindern.
Die kleinen Küken stellen keine hohen Ansprüche an ihr Kükenheim. Jedoch benötigen sie ein paar Dinge, um sich prächtig entwickeln zu können:
- Wärme ist sehr wichtig. Dafür benötigen Sie eine Wärmelampe oder einen andere Wärmeversorger.
- Keine Zugluft
- Immer frisches Wasser in einer kleinen Schale, damit sie nicht ertrinken können.
- Hochwertiges Kükenfutter (besteht aus viel Eiweiß)
- Ein sauberes Kükenheim, damit sich keine Krankheiten bilden.
- Sollte das Kükenheim nun diese einfachen Bedingungen erfüllen, werden die kleinen sich wohlfühlen und großartig entwickeln. Nach 8 Wochen sind sie zu jungen Hühnern geworden, die ein vollständiges Gefieder besitzen. Nun können sie zu den anderen Hühnern gelassen werden.
Dabei sollten man allerdings aufpassen, da sie im Gegensatz zu den ausgewachsenen Hühnern noch schwächer sind und noch kein richtiges Sozialverhalten erlernt haben. Das kann zu Aggressionen führen. Wie Sie die Hühner richtig vergesellschaften, erfahren Sie in dem entsprechenden Artikel.