Wie funktioniert das Hühnereier ausbrüten?

Hühnereier ausbrüten

Wie funktioniert es und welche Möglichkeiten gibt es?

Natur oder Kunstbrut?
Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten die Eier ausbrüten zu lassen. Zum Einen gibt es die Naturbrut und zum Anderen gibt es die Kunstbrut. Als Naturbrut wird der herkömmliche Prozess beschrieben, bei dem die Henne Eier in ihr Nest legt und die Eier dann eigenständig ausbrüten wird. Sie bleibt hauptsächlich im Nest sitzen und wärmt die Eier mit ihrer Körperwärme. Die Henne verlässt nur das Netz für wenige Minuten um Nahrung zu sich zu nehmen oder zum Koten. Nach dem die Küken geschlüpft sind, versorgt und schützt die Henne ihre kleinen Küken. Die Kunstbrut erfolgt nicht über den Weg, wie die Natur ihn eigentlich vorgesehen hat. Hier ist der Mensch mit Hilfe von Brutapparaten für den gesamten Schlupfprozess verantwortlich und natürlich auch danach, wenn die Küken in eine Aufzuchtstation müssen. Es lassen sich zwischen zwei Brutapparaten unterscheiden. Es gibt den voll- oder halbautomatischen Motorbrüter sowie den Flächenbrüter. Der Motorbrüter ist für Anfänger gut geeignet, da er eine automatische Temperatureinstellung und Wärmeverteilung besitzt. Auch die Eier werden von allein gedreht, wodurch eine Menge an Aufwand erspart bleibt. Jeder wird in der Lage sein, Eier ausbrüten zu lassen. Im ersten Augenblick erscheint der Vorgang etwas kompliziert aber halten Sie sich an die einzelnen Schritte und beachten die Regeln, so ist es relativ einfach.
Vorbereitung der Brut
Wichtig zu beachten ist, dass erstmal das Ei befruchtet ist. Ansonsten können sie nicht ausgebrütet werden. Die befruchteten Eier können zum Beispiel bei einem Kleinzüchterverein gekauft werden. Sie haben oftmals auch weitere Kontakte zu Personen, die Bruteier verkaufen wollen. Auch unterschiedliche Rassen sind zu erhalten. Falls eine bestimmte Rasse nicht in Ihrer Umgebung zu kaufen ist, kann diese bestellt werden. Heutzutage stellt der Versand von Bruteiern kein Problem dar. Die Züchter müssen strenge Kontrollen durchlaufen und verpacken die Eier so, dass sie in dem Paket, zum Beispiel durch unachtsames Verhalten des Paketboten, nicht beschädigt werden können. Schließlich müssen diese Eier mit einer besonderen Vorsicht behandelt werden. Denn Erschütterungen können zu einer verringerten Anzahl an schlüpfenden Küken führen. Generell beträgt die Brutzeit von Hühnereiern ungefähr bei 20-21 Tagen. Natürlich sind Abweichungen von 1-2 Tagen möglich. Sobald Sie ihre befruchteten Eier erhalten haben ist es möglicherweise nicht die beste Methode sie direkt in einen Brutapparat zu legen. Dies ist von der Außentemperatur abhängig. Schließlich kann die Temperaturschwankung zu groß sein, wodurch sie vielleicht einen Verlust von einigen schlüpfenden Küken haben. Allerdings sollten die Eier nicht mehr als sieben Tage alt sein, wenn sie in den Brutapparat gelegt werden.
Flächenbrüter und zubehör
weitere wichtige Faktoren
Wenn es Notwendig ist die Eier aufzubewahren, bevor sie in den Brutapparat gelegt werden können, so sollten zwei Punkte beachtetet werden. Zum Einen dürfen sie niemals bei Raumtemperatur aufbewahrt werden, da sie sonst schon mit der Entwicklung des Embryo beginnen. Zum Anderen dürfen sie auch nie unter 4°C gelagert werden. Die Temperatur sollte ungefähr 10° C mit einer Luftfeuchtigkeit von 45-55%. Zusätzlich müssen sie dreimal am Tag umgedreht werden. Auch der Standort des Brutapparates ist von Bedeutung. Er sollte in einem Raum stehen, der eine relativ konstante Temperatur zwischen 21 und 24 Grad aufweist. Auch am Fenster sollte er nicht stehen, da eine zu starke Sonneneinstrahlung dazu führen kann, dass die Embryos absterben. Vor jeder Brut sollte zudem der Brutapparat gut gereinigt und desinfiziert werden. Der Grund dafür ist, dass die feuchte Wärme im Apparat die Vermehrung von Pilzen und Bakterien fördert, welche gefährlich für die nächste Brut sein können. Der letzte Schritt zur perfekten Vorbereitung ist, dass der Brutapparat 24 Stunden, bevor die Eier hineingelegt werden, laufen gelassen werden sollte.
Ablauf der Brut in einem Brutapparat
Nach der Vorbereitung können nun die Eier in den Brutapparat gelegt werden. Die Bruttemperatur muss 37,5° C betragen und es sollte eine Luftfeuchtigkeit von 50% gegeben sein. Zu beachten ist, dass für die optimale Luftfeuchtigkeit der Wasserbehälter immer gefüllt ist. Die Wendung der Eier wird vom Brutapparat übernommen. Wenn dies nicht der Fall ist, so müssen die Eier von einer Person regelmäßig gewendet werden. Die ersten drei Tage sind die wichtigsten. Auf Grund der hohen Empfindlichkeit der Embryonen dürfen in diesen drei Tagen die Bruteier nicht gewendet werden. Damit sollen Erschütterungen vermieden werden, die dem Embryo Schaden zufügen. In dieser Zeit sollte generell der Brutapparat nicht geöffnet werden. Nun haben die Embryonen nach den ersten drei Tagen eine Größe von ca. fünf bis acht Millimetern erreicht. Jetzt muss die tägliche Kontrolle starten. Frisches Wasser sollte in den Vorratsbehälter des Brutapparates nachgefüllt werden und die Bruteier sollten wieder ordentlich platziert werden, falls sie nicht richtig liegen. Weiterhin sollte die Temperatur bei 37.5° C. Schwankt sie zwischen 37°C und 39°C, stellt dies kein Problem dar. Sinnvoll wäre es, dort ein Thermometer zu installieren, falls keins vorhanden ist. Die Luftfeuchtigkeit sollte wieder 50% betragen. Der Apparat dreht die Eier fünf bis zehn Mal am Tag von einer auf die andere Seite. Auch eine gute Belüftung ist während des Brutprozesses sehr wichtig. Denn während des gesamten Entwicklungsvorgangs muss genügend Sauerstoff durch die Schale in das Ei gelangen. Deshalb ist eine Sauerstoffzufuhr unbedingt notwendig. Haben Sie keinen Brutapparat, der die Wendung von alleine macht, dann sind Sie dafür verantwortlich, dass die Eier regelmäßig und gleichmäßig gedreht werden. Um kein Ei zu vergessen und sie gleichmäßig zu drehen helfen Markierungen auf der Schale, welche mit einem Bleistift angebracht werden können. Das Drehen ist so enorm wichtig, damit verhindert wird, dass der Embryo an den Membranen der Innenschale verklebt. Nach einigen Tagen können die Eier geschieren werden. Eier, die ein weiße Schale haben werden in der Regel am siebten Bruttag geschiert. Braunfarbige Eier werden einige Tage später geschiert, ungefähr am 12. Bruttag. Dabei sollte der Raum verdunkelt werden. Anschließend wird jedes einzelne Ei mit einer Taschenlampe oder mit einer speziellen Schierlampe bestrahlt. Dadurch kann durch die Eierschale geguckt werden und die Entwicklung ist somit zu sehen. Befruchtete Eier erscheinen durch die Schierlampe leicht rötlich, wohingegen die unbefruchteten blass und hell sind. Des Weiteren zeigen befruchtete Eier einen dunklen Sektor, von dem aus die bereits entwickelten Blutgefäße ausgehen. Sind die Eier bereits abgestorben, so sind ein kleiner kaum beweglicher Punkt oder Blutgefäß-Striche zu sehen. Dies ist eine gute Methode um zu gucken, welche Eier brüten werden. Die unbefruchteten oder abgestorbenen Eier sollten aus dem Brutapparat entnommen werden. Bis zum 18. Tag müssen die Eier konsequent gewendet werden und die Temperatur sowie die Luftfeuchtigkeit müssen den oben genannten Angaben entsprechen.
Das Schlüpfen der Küken
Ab dem 19. Tag ist es bald so weit. Es sind nur noch wenige Tage, bis die kleinen Küken schlüpfen werden. Dies ist der Zeitpunkt an dem der Brutapparat ein letztes Mal geöffnet wird. Die Einer werden von der Wendeeinrichtung heruntergenommen und auf eine ebene Schlupffläche gelegt. Mit der Umlage der Bruteier in die Schlupffläche beginnt für das werdende Küken der Schlupfprozess. Nun muss die Bruttemperatur um 0,3°C, also auf genau 37,5°C reduziert werden. Währenddessen sollte die Luftfeuchtigkeit so weit wie möglich erhöht werden. Hilfreich ist es, einen feuchten Schwamm oder ein feuchtes Tuch in den Brutapparat zu legen. Sollte die Scheibe anlaufen bzw. beschlagen, so ist dies ein Zeichen für eine gute hohe Luftfeuchtigkeit. Die hohe Luftfeuchtigkeit dient dazu, dass die Schale der Eier weicher werden und das Küken dadurch leichter schlüpfen kann. Um die Luftfeuchtigkeit zu halten, darf der Brutapparat nicht mehr geöffnet werden.
die ersten Anzeichen und was beachtet werden muss
Die ersten Anzeichen, welches einem verrät, dass sie anfangen zu schlüpfen ist ein leichtes Wackeln der Eier, da die Küken von innen bereits mit ihrem Schnabel gegen die Schale hämmern. Danach sollte ein leises piepsen zu hören sein, da die kleinen Küken die Eihaut durchstoßen haben. In Folge dessen wird das erste Loch in der Eierschale zu sehen sein, da das Küken es geschafft hat, diese nach und nach zu durchbrechen. Der Prozess kann insgesamt 12 Stunden dauern, bis das Küken vollständig geschlüpft ist. Der Brutapparat darf während des Prozesses auf keinen Fall geöffnet werden. Schließlich ist während dieser Zeit die hohe Luftfeuchtigkeit sehr wichtig. Bei jedem Öffnen des Brutapparates fällt das optimale Schlupfklima zusammen, was zur Folge haben könnte, dass die Eihaut zäh und ledrig wird. Auf Grund dessen wird dem Küken der Schlupfprozess enorm erschwert. Die schlüpfenden Küken werden empfindlich geschädigt und sterben unter Umständen bereits während des Schlüpfens.
Was geschieht nachdem die Küken geschlüpft sind?
Ein häufiger Fehler ist die zu frühe Entnahme der Küken aus dem Apparat. Sind alle Küken geschlüpft, sollten sie weitere 24 Stunden im Brutapparat verweilen. Dort können sie bei einem optimalen Klima trocknen und sich von der Anstrengung, die beim Schlüpfen entsteht, erstmal erholen. Sie sind in den ersten 24 Stunden mit den Nähstoffen aus dem Dottersack versorgt. Doch länger sollten sie nicht in dem Brutgerät sein. Nach einem Tag können die kleinen Küken zu einem leicht erwärmten Aufzuchtplatz gebracht werden. Sie benötigen eine Wärmeplatte und ein gut geeignetes Kükenfutter sowie genügend Wasser. Während er ersten Tage sind die Küken am Aufzuchtplatz auf eine Temperatur von 35°C bis 36°C angewiesen. Extrem hohe oder tiefere Temperaturen verhindern die Entwicklung und nehmen Einfluss auf die Gesundheit der Küken. Schließlich sollen sie schnell heranwachsen und sich zu gesunden Junghennen entwickeln.
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