die Kalkbeinmilbe

Die Kalkbeinmilbe

Die Parasiten erkennen und loswerden
Was tun gegen Kalkbeinmilben bei Hühnern?

Da sich die Krätzemilbe sehr schnell vermehrt und eine große Ansteckungsgefahr besteht, ist eine zügige Behandlung wichtig. Auch um dem Huhn weitere Leiden zu ersparen.
Ein herkömmliches Ungezieferspray können Sie vergessen, da die Kalkbeinmilbe eine Untergattung von Spinnentieren ist und darauf nicht reagieren. Als Hühnerhalter sollten Sie stets ein hochwertiges Desinfektionsspray, sowie ein spezielles Mittel gegen Kalkbeinmilben vorrätig haben, damit Sie schnell handeln können, sobald der Verdacht eines Befalls besteht. Von Tierärzten werden z.B. Ivermectin-haltige Medikamente injiziert oder als Spot-on direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Über einen bestimmten Zeitraum hinweg wird die Behandlung wiederholt.
Um die Kalkmilben mit Hausmitteln zu bekämpfen, werden zuerst die Füße und Beine der Hühner in einer Seifenlauge und lauwarmen Wasser gründlich gewaschen. Mithilfe von Glycerin, Schmierseife oder Salizyl-Öl einweichen, um die Verkrustungen behutsam abzulösen. Sobald die Beine gesäubert und vorbehandelt wurden, werden diese bis zum Gefiederansatz in Ballistol-Öl getaucht. Dieses hat eine hohe Kriechfähigkeit und dringt auch in die kleinsten Hautrisse ein. Die Verstecke und Gänge der Milben werden so überflutet. Das Öl schneidet ihnen jegliche Luftzufuhr ab, wodurch sie schnell absterben. Das Tauchbad desinfiziert und pflegt auch die unter Mitleidenschaft gezogene Haut. Führen Sie die Pflege mit Kriechölen, wie Ballistol, Sulfonamiden oder Sulfonamid-Lebertran-Fettsalben noch weitere 2-4 Wochen fort, damit die Tiere vor einer Sekundärinfektion geschützt sind und sich regenerieren können.
Beachten Sie, dass eine einmalige Behandlung der Kalkbeinmilbe auf Grund der unterschiedlichen Entwicklungsstadien, niemals ausreicht. Ob mit Antiparasitika oder Hausmitteln, die Behandlung muss stets mehrfach über einen gewissen Zeitraum hinweg durchgeführt werden (am besten mehrere Tage infolge). Behandeln Sie außerdem nicht nur die Hühner, die offensichtlich betroffen sind, sondern den gesamten Bestand, um der Plage tatsächlich komplett den Garaus zu machen.

Egal für welche Behandlungsmethode Sie sich entscheiden, sollten Sie in jedem Fall als aller ersten den Stall, das Freilaufgehege und ggf. weitere Zugangsflächen gründlich reinigen und desinfizieren. Vergessen Sie keine Ritze, Sitzstande oder Legenest, damit keine Wiederinfektion stattfinden kann, da die Kalkbeinmilbe eine gewisse Zeit außerhalb des Wirts überleben kann.
Schritt-für-Schritt Behandlung bei Befall mit Kalkbeinmilbe zusammengefasst:

  1. Ggf. Tierarzt für Diagnose und Behandlung zurate ziehen
  2. Stall und Gehege gründlichst reinigen und desinfizieren
  3. Kalkbeine einweichen lassen und Verkrustungen vorsichtig entfernen
  4. Chemisches Mittel oder Öl auftragen
  5. Alle Kontakttiere behandeln
  6. Die Behandlung wiederholen

Im Zweifelsfall, ob es sich tatsächlich um einen Kalkmilbenbefall handelt oder bei einer Verschlechterung des Zustandes der Hühner, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt zurate ziehen, da eine Fehldiagnose fatale Folgen haben könnte.

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Prävention gegen die Kalkbeinmilbe

Wie bereits erwähnt, ist es unmöglich einen Befall der Hühner mit Kalkbeinmilben durch Präventivmaßnahmen komplett auszuschließen, außer man riegelt die Tiere hermetisch von der Umwelt ab. Da das aber dem Huhn sicherlich noch mehr Schaden würde, kann man einige Maßnahmen ausführen und sich des Risikos bewusst sein. Besonders bei Hühnern, die den Freilauf genießen dürfen, kann es immer zu einem Kontakt mit Parasiten kommen.
Um das Risiko zu minimieren mit Neuzugängen Parasiten in die Schar einzuschleppen lohnt es sich auf jeden Fall das Tier vorab zu entwurmen, durchzuchecken und eine prophylaktische Tauchkur mit den genannten Ölen vorzunehmen.
Die unentwegte gründliche Reinigung und Desinfektion des Stalls und aller weiteren Zugangsflächen ist ohnehin eine Selbstverständlichkeit, um Krankheiten im Zaum zu halten. Speziell zur Vorbeugung von Milben lohnt es sich des Weiteren aber auch den Stall und alle sich darin befindlichen Oberflächen hin und wieder mit Kieselgur einzustreuen und mit Kalk zu streichen und ggf. mit Petroleum und Diesel zu behandeln (Achtung: Brandgefahr und auf Grund der Ausdünstungen kann der Stall für min. 3 Tage nicht bewohnt werden) und die Sitzstangen mit Öl einzureiben. In Stallritzen können Sie außerdem spezielle Milbenpräparate auf Geraniolbasis hineingeben.
In unserem Artikel „Milben im Hühnerstall“ finden Sie weitere hilfreiche Tipps, um Hühnermilben den Kampf anzusagen.

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